pte20060619022 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Mit der Armee gegen Giftkröten

Australische Kröteninvasion nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an


Darwin (pte022/19.06.2006/11:41) Die Invasion der giftigen Aga-Kröten in Australien nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Bereits im Vorjahr hatten Politiker die Bevölkerung um Mithilfe gebeten (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050411040 ), allerdings mit nur mäßigem Erfolg, denn die Invasion der Tiere konnte nicht gestoppt werden. Nun soll sogar die Armee gegen die Tiere vorgehen, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk .

Die Aga-Kröten (Bufo marinus) leben eigentlich in Südamerika und wurden in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts gegen Schädlinge in den Zuckerrohrplantagen eingeschleppt. Angesichts der fehlenden Fressfeinde konnten sich die bis zu 26 Zentimeter langen und bis zu 2,5 Kilogramm schweren Tiere großräumig ausbreiten - jährlich gewannen die Kröten rund 50 Kilometer Terrain. In den Vororten von Darwin, der Hauptstadt der Northern Territories, wurden bereits die ersten Tiere gesichtet. Über die Grenze Richtung West-Australien beobachten die Behörden die große Invasion mit Angst. Die lokale Regierung hat nun die Zentralregierung in Canberra um Hilfe gebeten. Das Militär soll die Invasion der Kröten stoppen.

Tatsächlich richteten die Bio-Invasoren in Australien große Schäden an der heimischen Fauna an. Die Aga-Kröten verspeisen nämlich alles, was kleiner ist, als sie selbst. Und bei der Wahl ihrer Nahrung sind sie auch nicht wählerisch: Andere Amphibien, Vögel, Vogeleier, Insekten, Reptilien werden von ihnen verschlungen. Angeblich sind sie selbst so giftig, dass Krokodile und Schlangen, die versucht hätten sie zu verschlingen, Minuten später verendet sind. Jährlich können die Kröten bis zu 35.000 Eier absetzen. Nach Untersuchungen ist der Besatz von Aga-Kröten in Australien bereits zehn Mal so groß wie in ihrer eigentlichen Heimat Venezuela.

Alle Versuche die Kröten zu stoppen sind bisher gescheitert. Die Behörden fürchten, dass sie vor allen in den Nationalparks immense Schäden an der natürlichen Fauna anrichten. Nach Schätzungen der Regierung beträgt die Zahl der Kröten mittlerweile mehr als 100 Millionen. Wenn die Kröten in die unbesiedelten Regionen West-Australiens eingedrungen sind, hat auch die Armee keine Chance mehr, etwas dagegen zu unternehmen. (pte berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050207028 )

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