pte20060630024 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Größter Filmpiraten-Ring der USA gesprengt

FBI fasste dreizehn Verdächtige


New York/Hamburg (pte024/30.06.2006/13:47) In New York wurden vergangene Woche 13 Personen festgenommen, die beschuldigt werden, zusammen mit neun weiteren Verdächtigen für ein Viertel aller raubkopierten Filme weltweit verantwortlich zu sein. Die Gruppe schmuggelte Camcorder in Erstvorführungen und verkaufte die Kopien danach im Internet und auf dem Schwarzmarkt. Den Filmpiraten drohen bis zu fünf Jahre Haft. Nach Schätzungen der US-Behörden entstehen auf diese Weise rund 90 Prozent aller Raubkopien von neuen Filmproduktionen. Jährlich kosten Raubkopien der Filmindustrie rund 18 Mio. Dollar weltweit.

Illegales Mitschneiden im Kinosaal passiert heutzutage mit ausgereifter Technik und durchdachter Taktik. Einige Komplizen besetzen dabei die Sitze, damit die Sicht auf die Leinwand nicht blockiert wird und der Filmer ungehindert, mit einer winzigen versteckten Kamera, mitschneiden kann. Bereits einen Tag nach der Erstaufführung sind viele Filme schon auf dem US-Schwarzmarkt erhältlich, am Ende der Woche oft schon auf der ganzen Welt. Bei dem nun ausgehobenen Filmpiraten-Ring wurden auch 2,5 Mio. DVD-Beilagen gefunden.

"Wie sich diese Festnahmen auf die Filmpiraterie auswirken werden, lässt sich jetzt noch nicht sagen", meint Diane Gross von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen http://www.gvu.de , im Gespräch mit pressetext. "Es ist zu erwarten, dass nun einige Raubkopien erst später auf den Schwarzmarkt gelangen oder schlechtere Qualität aufweisen", erklärt Gross. Das sei abhängig davon, ob die Festgenommenen zu jenen Spezialisten zählen, die qualitativ hochwertige Kopien erstellen können.

Auch in Deutschland wird von Filmpiraten im Kinosaal mitgeschnitten, allerdings eher bei deutschen Produktionen. "Das Abfilmen ist vor allem ein Problem in den Ländern in denen die Filme zuerst laufen", erklärt Gross. Hollywood-Blockbuster sind bei der deutschen Erstvorführung schon längst im englischen Original als Raubkopie verfügbar.

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