pte20060706028 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Kein Zusammenhang zwischen Autismus und Kinderimpfungen

"Eltern sollen zum Arzt gehen und ihre Kinder gegen die Kinderkrankheiten impfen lassen"


Montreal/Wien (pte028/06.07.2006/13:05) In den letzten Jahren hat es einen Anstieg von Entwicklungsfehlsteuerungen wie etwa Autismus und dem Asperger-Syndrom gegeben. Diversen Anschuldigungen zufolge könnten dafür die von den Ärzten verabreichten Impfstoffe gegen Masern, Mumps und Röteln verantwortlich sein. Laut Eric Fombonne, Direktor der psychiatrischen Kinderklinik in Montreal, seien die damaligen Aussagen auch vielen Eltern zu Ohren gekommen, die daraufhin Impfungen gegen gefährliche Kinderkrankheiten, wie Masern, Mumps oder Röteln, bei ihren Kindern abgelehnt hätten. Eine neue Studie des Gesundheitszentrums der Mcgill Universität in Montreal http://www.muhc.ca habe nun ergeben, dass zwischen den Kinderimpfungen und den Fehlstörungen kein konkreter Zusammenhang zu erkennen gewesen sei. Mit der Studie erhoffe man sich nun den Irrglauben seitens der Eltern zu beseitigen. "Eltern sollen zum Arzt gehen und ihre Kinder gegen die Kinderkrankheiten impfen lassen", so Fombonne.

Grund für die damaligen Anschuldigungen war der in den Impfstoffen enthaltene Zusatzstoff "Thimerosal", der zu 50 Masseprozent aus Quecksilber besteht und von Impfungsgegnern, besonders in den USA, mit Autismusfällen in Verbindung gebracht wurde. "Seit 1996 werde dieser Zusatzstoff jedoch in Imfpstoffen kaum mehr verwendet", so Fombonne.

Der Kinderarzt Peter Voitl http://www.kinderarzt.at meint, es sei hinsichtlich der Autismuserkrankung bei Kindern besonders wichtig, frühzeitig daran zu denken und Diagnose zu stellen. Im Vordergrund stehe bei autismuserkrankten Kindern die Verhaltenstherapie, wobei medikamentöse Behandlung nur als Begleittherapie bezeichnet werden könne. Auch er habe durch die damaligen Publikationen von Kinderimpfungen als Ursache von Autismus einen starken Rückgang der Impfungen gegen Kinderkrankheiten in Österreich verspürt. "Viele Studien haben jedoch den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen widerlegt", so Voitl im pressetext-Interview.

Heidemarie Holzmann, Virologin aus dem Klinischen Institut für Virologie http://www.virologie.meduniwien.ac.at/home , bekräftigt, dass eine umfangreiche Studie mit rund 500.000 Kindern ebenfalls keinen Zusammenhang zwischen Masern-, Mumps- und Rötelimpfungen feststellen konnte und damit die falschen Anschuldigungen definitiv widerlegt würden. "Der Zusatzstoff Thimerosal ist aus sämtlichen Kinderimpfstoffen entnommen worden, da derartige Inhaltsstoffe auch zu Allergien bei Kindern führen könnten", so Holzmann im Gespräch mit pressetext.

Autismus ist eine neuropsychiatrische Fehlstörung, die bei Kindern die Fähigkeit zu sprechen und interagieren beeinträchtigt. Laut Fombonne gäbe es in der psychiatrischen Abteilung des Kinderhospitals in Montreal jedes Jahre 350 neue Fälle an Autismuserkrankten. Die Statistik besagt, dass von 155 Kindern ein Kind an Autismus erkrankt. Damit ist Autismus eine der häufigsten Fehlstörungen in der Kindheit.

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