pte20060713038 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

SAP: Geschäft mit Softwarelizenzen enttäuscht

Analyst: "Sonderkonjunktur in den USA könnte bald auslaufen"


(Foto: sap.de)
(Foto: sap.de)

Walldorf (pte038/13.07.2006/15:46) SAP http://www.sap.de hat im abgelaufenen zweiten Quartal nach vorläufigen Berechnungen zwar deutlich zulegen können. Beim Geschäft mit Softwarelizenzen blieb der deutsche Softwarekonzern aber weit unter den Erwartungen der Analysten. Der Softwarelizenzumsatz kletterte zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 621 Mio. Euro. Die Analysten hatten aber im Durchschnitt mit Umsätzen in Höhe von 675 Mio. Euro gerechnet.

Angesichts der guten Performance beim Gesamtumsatz - hier legte SAP um neun Prozent auf 2,2 Mrd. Euro zu - sowie der Steigerung des Pro-Forma-Ergebnisses um 38 Prozent auf rund 432 Mio. Euro hält SAP dennoch an seinen Prognosen für das Gesamtjahr fest. "Der Auftragseingang ist stark und unsere Auftragspipeline ist gut gefüllt", meint SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann. SAP will 2006 seinen Produktumsatz um 13 bis 15 Prozent, den Softwarelizenzumsatz um 15 bis 17 Prozent steigern.

"Um die Ziele bei den Lizenzumsätzen zu erreichen, müsste SAP in der zweiten Jahreshälfte deutlich zulegen", sagt Manfred Jaisfeld, Analyst der National-Bank http://www.national-bank.de , im Gespräch mit pressetext. Der US-Markt trage hier zwar weiterhin das Wachstum. SAP hatte in den vergangenen Jahren aber von der Verunsicherung der Kunden des US-Rivalen Oracle nach dessen großer Einkaufstour profitieren können. Es sei schwer einzuschätzen, aber durchaus möglich, dass diese Sonderkonjunktur in den USA für SAP nun auslaufe, meint Jaisfeld.

Auf der operativen Seite hat SAP dagegen im vergangenen Quartal über den Prognosen zugelegt. Das Pro-Forma-Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr wird SAP zufolge in der Spanne zwischen 5,8 und sechs Euro pro Aktie liegen. Die Börsianer schickten das SAP-Papier nach Veröffentlichung der Zahlen dennoch auf Tiefflug. Der Aktienkurs gab am Donnerstagnachmittag um mehr als sieben Prozent nach und hielt bei Redaktionsschluss dieser Meldung (15.35 Uhr) bei 147,2 Euro.

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