pte20060725036 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Langzeituntersuchung bestätigt Silberjodid als effiziente Hagelabwehr

Signifikante Schadensbegrenzung - Nebenwirkung unbegründet


Graz (pte036/25.07.2006/14:24) Grazer Forscher haben nach der Auswertung eines 20 Jahre dauernden Tests festgestellt, dass Silberjodid zur Hagelabwehr http://www.hagelabwehr.at geeignet ist. Reinhold Lazar vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz http://www.uni-graz.at hat unter der Federführung von Otto Svabik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik die Hagelereignisse samt ihrer Auswirkungen in der Oststeiermark untersucht. Im Testgebiet hatte die Steirische Hagelabwehr regelmäßig die Gewitterwolken mit Silberjodid "geimpft", um die Schäden für die Landwirtschaft gering zu halten.

Lazar konnte nun zeigen, dass diese Einsätze wirkungsvoll sind und keinesfalls den Niederschlag vertreiben. "Im Beobachtungszeitraum ist die Anzahl der großen Hagelkörner drastisch gesunken, die pro Gewitter verhagelte Fläche hat sich weniger als halbiert, und die Schäden sind signifikant zurückgegangen", so der Klimaforscher. Kritiker hätten behauptet, dass diese Methoden den Niederschlag vertreiben. Dies habe sich jedoch nicht bestätigt.

Hagelkörner entstehen, wenn in großer Höhe die Luftfeuchtigkeit an kleinsten Staubteilchen gefriert. Mit dem Silberjodid werden zusätzliche Teilchen in die Luft gebracht. Dadurch können sich mehrere und somit kleinere Schlossen bilden. Im Idealfall schmelzen diese auf dem Weg zum Boden und kommen als Regen oder als matschige, harmlose Eiskörner an. Dass dieser Prozess in der Praxis funktioniert, kann Lazar aus seinen Untersuchungsergebnissen klar ablesen. "Wir haben vermehrt beobachtet, dass große Schäden vor allem in jenen Gebieten entstanden sind, wo die Wolken nicht geimpft wurden."

Ganz könne man sich allerdings nicht auf die Wirkung des Silberjodids verlassen, warnt der Expert. "Durch die globale Erwärmung sind immer mehr Riesenzellen zu erwarten, die richtige Hagelstürme mit sich bringen. Dagegen ist die Abwehr machtlos." Die physikalischen Aspekte der Wetterphänomene sind auch weiterhin Forschungsthema der Universität. "Wir wissen noch sehr wenig darüber, was bei der Hagelabwehr tatsächlich in den Wolken passiert, weitere Forschungen sind daher dringend notwendig. Das Wegener Zentrum wird die Beobachtung der Wetterereignisse im Raum Feldbach fortsetzen", so Lazar.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-811 40-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|