pte20060731028 Medien/Kommunikation, Produkte/Innovationen

Washington Post verlinkt zur Konkurrenz

Zeitungen hoffen auf die Rückeroberung der Werbekunden


Washington (pte028/31.07.2006/15:00) Um die Leserflucht Richtung Google und Yahoo aufzuhalten, scheut die Washington Post gemeinsam mit einigen weiteren US-Tageszeitungen nicht davor ihre Online-Artikel demnächst auch mit der Konkurrenz zu verlinken. Einige US-Zeitungen haben einen Vertrag mit Inform.com http://www.inform.com abgeschlossen, einem Anbieter, der Nachrichtenseiten im Internet scannt und Artikel mit verwandten Themen oder Inhalten anderer Websites verlinkt. In diesem Fall auch mit denen von Mitbewerbern, wie etwa der New York Times. Ein revolutionärer Schritt in der Zeitungsbranche, in der es bis vor kurzem als undenkbar galt, Leser an die Konkurrenz zu verweisen.

"Dies erlaubt uns eine Suchmaschine zu sein. Wir sehen es so, als ob wir wir 30.000 zusätzliche Journalisten eingestellt hätten", betont Kelly Dyer Fry, Multimediadirektorin bei Opubco Communications Group, die den Daily Oklahoman und dessen Website http://www.newsok.com herausgibt. Bisher haben Zeitungen höchstens auf Onlinepublikationen desselben Verlages hingewiesen. Das neue Angebot soll vor allem die Werber wieder zurück bringen, die den Zeitung den Rücken zugewendet haben und stärker in Suchmaschinenbetreiber, Kabelfernsehen und Junkmail investieren.

Die Einnahmen der Zeitungen aus dem Onlineangebot variieren in den USA stark. Die Newspaper Association of America schätzt die Einnahmen der Zeitungsindustrie aus ihren Onlineabteilungen auf 5,5 Prozent. Die Onlineversionen der Zeitungen seien reich an Inhalten, jedoch gäbe es Schwierigkeiten, den Lesern die ganze Fülle näher zu bringen, so Greg Sterling, ein Medienexperte zur New York Times, die laut eigenen Angaben keine Absicht hat ihre Artikel mit der Konkurrenz zu verlinken. Die Washington Post startet das Angebot voraussichtlich im September oder Oktober, verlinkt zunächst aber nur mit Zeitungen und Magazinen aus ihrem Verlag. Erst danach werde man mit Inhalten aus dem gesamten Web verlinken.

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