pte20060809003 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

LCD-Branche: Investitionsabbau gegen Preisverfall

Analysten warnen vor Verlusten bei den Marktanteilen


Hongkong (pte003/09.08.2006/06:15) Nachdem eine Reihe von LCD-Panel-Herstellern angesichts des anhaltenden Preisverfalls bereits ihre Produktion gedrosselt hat, wollen namhafte Branchenvertreter nun auch die Investitionsausgaben teils drastisch zurückfahren. Sorgen bereiten den Produzenten steigende Verluste sowie die unsichere Nachfrageentwicklung auf dem Markt, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Der taiwanesische Hersteller AU Optronics etwa reagierte mit einer Kürzung seiner Investitionsausgaben für 2007 um 30 bis 40 Prozent auf das schwache zweite Quartal. LG Philips LCD http://www.lgphilips-lcd.com setzt ebenfalls den Rotstift an und streicht seine Ausgaben um 25 Prozent zusammen.

Obwohl die Preise weiter kräftig sinken, ist die Nachfrage nach LCD-Monitoren und TV-Geräten hinter den Erwartungen der Branche zurück geblieben und hat bei den Panel-Herstellern für volle Lager gesorgt (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060612039 ). Nun sollen eine Drosselung der Produktion und verringerte Investitionen für einen Stopp beim Preisverfall sorgen. Die Kürzungen bei den Investitionsausgaben wertet RCM-Analyst Anthony Carbone dem WSJ zufolge als Versuch, die Balance zwischen Angebot und Nachfrage wiederherzustellen. Das könnte zu einer Stabilisierung der Panel-Preise im kommenden Jahr führen.

Zumindest in den kommenden Monaten ist aber noch keine Entspannung zu erwarten. "Wir rechnen in absehbarer Zeit mit Preisrückgängen von bis zu 20 Prozent bei LCD-TV-Geräten und mit einer ähnlichen Entwicklung bei den Panels", meint etwa Roland Raithel, Sprecher des deutschen TV-Herstellers Loewe http://www.loewe.de , gegenüber pressetext. Die günstigeren Einkaufspreise bei den Panels könnten dann aber die sinkenden Gerätepreise kompensieren, so Raithel. Loewe hat in der ersten Jahreshälfte dank der Fußball-WM seinen Umsatz trotz des Preisdrucks um 31 Prozent auf 171,3 Mio. Euro gesteigert (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060809005 ).

Während die einen das Zurückfahren der Investitionsausgaben nun schon als Heilmittel gegen den Preisverfall begrüßen, warnen allerdings Analysten vor dem Verlust von Marktanteilen, sollten die Kapazitäten nicht kontinuierlich ausgebaut werden. So hält etwa Samsung http://www.samsung.com an seinen Investitionsplänen fest und errichtet gemeinsam mit Sony eine LCD-Fabrik der achten Generation. Dabei setzt das Joint Venture auf die neueste Technologie, während Konkurrent LG Philips LCD sein nächstes Werk mit älterer Technologie ausrüsten und damit die Kosten drücken will.

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