pte20060825028 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

"Der Kaffee ist fertig": Geräte mit Sprachchips als flinke Helfer

Automaten reagieren auf Zuruf, antworten und informieren


"Der Kaffee ist fertig"

Köln/Bonn (pte028/25.08.2006/13:45) Neue Kunden gewinnt Diane Hirschfeld nach einem Bericht der Zeitschrift Impulse mit einer überzeugenden Demonstration. "Ruft sie in ihrem Büro 'Licht an', geht sofort die Beleuchtung an". Oder die Kaffeemaschine fragt den Besucher nach seinen Wünschen: "Espresso, Kaffee oder Durstlöscher". Nach verrichteter Arbeit verabschiedet sich der Automat mit einem freundlichen "Lassen Sie es sich schmecken": "So zeigen wir Firmen, was mit Sprachsteuerung heute möglich ist", sagt die Geschäftsführerin der Voiceinterconnect GmbH http://www.voiceinterconnect.de gegenüber Impulse. Die geballte Nachfrage nach so genannten Soundchips habe ihren Grund: Firmen könnten ihren Geräten und Maschinen jetzt kostengünstig beibringen, auf Zuruf zu reagieren, zu antworten oder in verständlicher Form zu informieren.

"Möglich machen das kleine Sprachmodule - so genannte Embedded Systems. Diese mit Software voll gepackten Minichips sind inzwischen besonders leistungsfähig und auch für aufwendige Sprachlösungen einsetzbar. Davon profitieren nicht nur die Gerätehersteller, sondern auch viele Zulieferer, Dienstleister und Handwerker", berichtet Impulse in der Septemberausgabe. Die neue Technik gebe den Unternehmen die Möglichkeit, ihren Kunden smarte Lösungen für die Steuerung von Geräten anzubieten, weiß Bernhard Steimel, Sprecher der Initiative Voice Business, die am 18. und 19. Oktober im Alten Bundestag in Bonn den größten europäischen Fachkongress für Sprachtechnik unter dem Titel "Voice Days" http://www.voicedays.de veranstaltet.

Sprachsteuerungen sich bereits im praktischen Einsatz: Im neuen Ford Fiesta könne der Fahrer per Zuruf die Lautstärke des Radios einstellen, die Heizung regeln oder das Telefon bedienen. Medizintechnikanbieter Siemens Medical Solutions http://www.medical.siemens.com baue Sprachsteuerungen in Operationsgeräte ein. Der Arzt könne mit Kommandos Einstellungen am Monitor vornehmen. Die Dr. Hein GmbH http://www.dr-hein.com in Nürnberg rüstet für behinderte Menschen Rollstühle und Telefone mit einer Sprachsteuerung aus. Nach Angaben von Geschäftsführer Achim Hein habe sein Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr rund 25 Prozent mehr Umsatz gemacht.

Für viele Anwender beginnen nach Ansicht von Professor Wolfgang Wahlster, Leiter des Instituts des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz http://www.dfki.de (DFKI) und Schirmherr der Voice Days, gute Zeiten: "Über sprachbasierte Bestellsysteme und Marketingkampagnen können Unternehmen ihre Umsätze steigern. Der Zeitpunkt für einen Einstieg ist günstig. Sprachapplikationen haben sich in den vergangenen zwei Jahren rasant weiterentwickelt. Große Investitionen sind mehr erforderlich. Heute können Firmen eine Sprachautomatisierung ohne große Investitionen realisieren, die Folgekosten sind gering und die Technik funktioniert jetzt wirklich. Zudem besteht die Möglichkeit, die Systeme auf Mietbasis einzuführen, so dass auch Mittelständler den Zugang zu dieser Technologie bekommen", erklärt Wahlster im Gespräch mit pressetext. Gute Möglichkeiten für Sprachsteuerungen sieht Klaus Dietz von der Beratungsgesellschaft Inloq Voice Solutions http://www.inloq.com bei Anwendern, die wie beim Autofahren nicht abgelenkt werden dürfen. Wenn bei der Arbeit keine Hand fürs Schreiben frei sei, etwa bei der Paketsortierung. Oder wenn die Steuerung von Maschinen bei Arbeiten im Schutzanzug schwierig sei.

Die Anwendungspalette reiche noch weiter: Selbst aufwendige Sprachdialoge lassen sich für interaktive Spielzeuge kostengünstig per Massenchip realisieren. "Clevere Firmen entwickeln damit Lernspielzeuge: Kinder können Fragen stellen und beantworten oder dem Spielgerät Anweisungen geben, worauf es durch eine Antwort oder Aktion reagiert", empfiehlt die Zeitschrift Impulse. Auch für die Sicherheit in Autos gebe es gute Einsatzmöglichkeiten: "Zulieferer der Automobilindustrie profitieren von einer neuen Technik, die digitale Daten in Sprache umsetzt (Text-to-Speech). Wie Navigationssysteme, die beim Abbiegen die Straßennamen nennen oder über Staus informieren. Produkte mit Perspektiven: beim Fahren durch Zuruf Sicherheitsfunktionen überprüfen ('Ist der Reifendruck in Ordnung?') oder Warnhinweise vom Auto ('Zu wenig Öl')", schreibt Impulse. Marktideen wären auch für Maschinenbauer denkbar: "Durch eine Sprachsteuerung lassen sich ihre Geräte auch in schmutziger Arbeitsumgebung sicher einstellen. Oder: Sie geben per Sprache Warnhinweise und machen auf Funktionsmängel aufmerksam. Weite Einsatzbereiche eröffnen sich in der Logistik: per Zuruf am Fließband den Materialfluss steuern oder im Lager entnommene Waren dokumentieren", so Impulse.

Nach Analysen von Jens Klemann, Geschäftsführer der Bad Homburger Unternehmensberatung Strateco http://www.strateco.de und Mitinitiator der Bonner Voice Days, seien die Marktideen keine Hirngespinste. "Die Sprachtechnik der neuen Generation wird schon in vielen Unternehmen genutzt. Rund um die Uhr sind die flinken Helfer bereits im Einsatz: Sprachcomputer informieren präzise über Bahnverbindungen, geben Kinotipps, nehmen Bestellungen entgegen, beraten Kunden kompetent bei der Installation technischer Geräte, erfassen Zählstände, reservieren Tickets, vergeben sichere Passwörter, erinnern Schuldner an ausstehende Zahlungen und sie erledigen unzählige Aufgaben mehr", sagt Klemann. Ein weites Anwendungsfeld sieht er auch innerhalb von Unternehmen: "So können Außendienstmitarbeiter per Sprachdialogsystem jederzeit schnell klären, ob ein vom Kunden gewünschtes Produkt auch sofort lieferbar ist. Monteure geben nach Abschluss der Arbeiten ihre Stundenzettel an einen Sprachcomputer durch und die Firma stellt noch am selben Tag die Rechnung". Auch das Kostenargument dürfe nicht vernachlässigt werden. "Zwischen 5 und 20 Euro geben Unternehmen inzwischen für jede individuelle Kundenberatung über ein Call Center aus. In der Vergangenheit hat man oftmals versucht, die Kosten durch Auslagerung in Niedriglohnländer zu reduzieren. Immer mehr Firmen entdecken den Einsatz von automatischer Sprachtechnik als neue Alternative. In der richtigen Mischung mit Call Center-Agenten für die komplexeren und beratungsintensiven Geschäftsvorfälle ist man auch am 'teuren' Standort Deutschland in der Lage, Kundenservice zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten", betont Klemann.

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