pte20060921028 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

MySpace auf dem Weg nach China

Murdochs Frau soll bei Markteinführung helfen


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New York/Peking (pte028/21.09.2006/13:30) Die News Corp. Networking-Seite MySpace http://www.myspace.com wagt den Schritt nach China. Um politische Hürden zu umschiffen und die Markteinführung zu erleichtern hat Rupert Murdoch nun seine Frau Wendi Deng nach Asien entsandt. Grund dafür sei, dass diese der chinesischen Sprache mächtig ist und somit potenzielle Schwierigkeiten, wie sie etwa bereits für Google und Yahoo beim Markteintritt in China aufgetaucht sind, besser bewältigen kann. Derzeit hat MySpace weltweit bereits mehr als 100 Mio. registrierte Nutzer. Nun soll die Webseite auch an die chinesische Bevölkerung angepasst werden.

Laut Murdoch soll das Online-Netzwerk in China mit verschiedenen regionalen Partnern kooperieren, die rund 50 Prozent des Unternehmens halten werden und sicherstellen, dass die Inhalte auch für die chinesischen User geeignet sind. Der asiatische Staat hat nach den USA weltweit die meisten Internetnutzer. In China sind derzeit rund 123 Mio. Menschen online.

Die chinesische Regierung hat in der Vergangenheit besonders ausländischen Internetunternehmen immer wieder Steine in den Weg gelegt und mit Zensur auf die verschiedenen Webseiten reagiert. Offiziell bewirbt der Staat die Internetnutzung zu Bildungs- und Geschäftszwecken und versucht jeglichen subversiven Content zu unterbinden. Inhalte, die als pornografisches Material angesehen werden, unterliegen ebenfalls einer strengen Auslese. In den vergangenen Monaten wurden viele chinesische Blogs und Webseiten, die von der Regierung als politisch gefährlich angesehen wurden, ausgeschaltet. Dutzende Menschen wurden inhaftiert, weil sie ihre politischen Ansichten öffentlich gepostet hatten.

Internetkonzerne wie Google und Yahoo hatten sich viel Kritik seitens Menschenrechtsaktivisten gefallen lassen müssen, weil sie angeblich mit den chinesischen Behörden zusammenarbeiteten. Google hat erst kürzlich eine zensierte Version seiner Suchmaschine in China online gestellt. Yahoo war mit dem Vorwurf konfrontiert, persönliche Userdaten an die chinesischen Behörden weitergegeben zu haben. Bleibt abzuwarten, wie sich MySpace durch das Zensurdickicht winden wird bzw. wie viel Murdochs landeskundige Ehefrau vor Ort tatsächlich ausrichten kann.

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