pte20060926043 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Balda: Rückläufige Geschäfte drücken Ergebnisprognose

Handyzulieferer halbiert EBT-Erwartung, Ausblick für 2007 weiter optimistisch


(Foto: balda.de)
(Foto: balda.de)

Bad Oeynhausen (pte043/26.09.2006/15:00) Ende Juli hatte der deutsche Handyzulieferer Balda http://www.balda.de bei der Präsentation der Quartalszahlen seine Ganzjahresprognose trotz Einbußen bei Umsatz und Gewinn noch bestätigt (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060726031 ). Heute, Dienstag, gab das Unternehmen jedoch bekannt, dass sowohl Umsatz als auch Ergebnis des Geschäftsjahres 2006 deutlich unter den Erwartungen liegen werden. Balda senkt die Prognose für den Vorsteuer-Gewinn (EBT) von bisher 46 Mio. bis 48 Mio. Euro auf rund 20 Mio. Euro. Auch der prognostizierte Umsatz in Höhe von 450 Mio. bis 460 Mio. Euro wird nach Angaben des Unternehmens nicht erreicht werden. Als Grund gibt das Unternehmen rückläufige Geschäfte am asiatischen, amerikanischen und europäischen Markt an.

Weder die positive Entwicklung der Auftragslage noch die erwarteten Neukundenaufträge stimmten mit den im Juli getätigten Planungen überein, heißt es bei Balda. In Asien, Amerika und Europa können die gesteckten Ziele demnach nicht eingehalten werden. Am asiatischen Markt wurde man zwar wie erwartet von Nokia als Lieferant gelistet, mit der Produktion der bereits akquirierten Aufträge kann jedoch erst im kommenden Jahr begonnen werden. Nachdem schon im abgeschlossenen zweiten Quartal der Plan verfehlt wurde, setzt sich diese Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte fort. "Der Markt hat damit gerechnet, dass die Ergebnisprognose nicht eingehalten werden kann", meint SES Research-Analyst Jochen Reichert im Gespräch mit pressetext. Bei der derzeitigen Entwicklung des Unternehmens würden drei Faktoren eine Rolle spielen: "Einerseits hat die Industrie derzeit selbst ein Problem, da der Preisdruck von den Mobiltelefonherstellern weiter zunimmt. Daher besteht das Risiko, dass das Margenniveau auch weiterhin niedriger als in den vergangenen Jahren bleiben wird. Andererseits ist fraglich, ob sich das Unternehmen mit den Prozessen der Internationalisierung übernommen und nun die Geschäftsprozesse nicht im Griff hat." Hinzu kommt, dass das Management bereits mehrmals Ankündigungen und Prognosen nicht einhalten konnte, dadurch wäre auch das Vertrauen in das Unternehmen enttäuscht worden, so Reichert.

Auch in Europa geht Balda von rückläufigen Geschäften aus, die das Unternehmen vor allem auf die negative Entwicklung des Mobilfunkmarktes zurückführt. Während das Marktvolumen zwar wächst, nehmen die Umsätze ab. Zusätzlich verstärke sich der Wettbewerb auch unter Lieferanten und Mobilfunkherstellern. In Amerika kämpft das Unternehmen dagegen mit der Region Brasilien. Demnach haben Kunden des Handyzulieferers wichtige für den Export bestimmte Produktionskontingente abgezogen und diese nach China und Mexiko verlagert. Balda führt die Entwicklung vor allem auf den erneut starken Kurs des brasilianischen Real zurück. Die derzeitige Unsicherheit des Standortes veranlasst das Unternehmen zu einer neuerlichen Prüfung der Geschäftsstrategie. "Während die Region Südamerika nur einen geringen Teil des Gesamtumsatzes ausmacht, ist es entscheidend für die weitere Entwicklung des Unternehmens, dass die Massenproduktion in Asien anläuft", so Reichert. Wichtig sei, dass die dort ausgebauten Produktionskapazitäten auch ausgelastet werden.

Für das kommende Jahr geht Balda weiterhin von einem Aufwärtstrend aus. Im Kerngeschäft mit Mobiltelefonen erwartet man deutlich Zuwächse, auch die Probleme in Asien seien von "nur vorübergehender Natur", wie es in einer aktuellen Presseaussendung heißt. Eine steigende Auslastung und bereits durchgeführte Kostensenkungs-Programme würden der Entwicklung der Geschäftstätigkeiten im asiatischen Raum zugute kommen. Die Prognosen für das kürzlich akquirierte Touchscreen-Geschäft von TPK wurden vom Unternehmen bestätigt. Balda rechnet in diesem Bereich für 2007 mit einem Umsatz in Höhe von 300 bis 350 Mio. Euro, das EBT soll zwischen 30 bis 35 Mio. Euro liegen.

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