pte20070125002 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Billigsthandys erobern Wachstumsmärkte

Unprofitable Geräte als notwendiges Übel für die Hersteller


Billighandy-Vorreiter Motorola: Bereits zwölf Mio. billige Geräte verkauft
Billighandy-Vorreiter Motorola: Bereits zwölf Mio. billige Geräte verkauft

New York (pte002/25.01.2007/06:15) Der weltweite Markt für so genannte Ultra-Low-Cost-Handys, die zum Preis von unter 20 Dollar über die Ladentische gehen, soll in den kommenden Jahren förmlich explodieren. Geht es nach den Prognosen der US-Marktforscher von ABI Research soll 2011 bereits jedes vierte verkaufte Mobilfunkgerät ein solches Billigsthandy sein. Der Absatz klettert der Studie zufolge auf mehr als 330 Mio. Stück. Mehr als die Hälfte der Geräte sollen naturgemäß in den aufstrebenden Wachstumsmärkten Asiens, Afrikas und Osteuropas verkauft werden. Indien wird in punkto Billigsthandys bis 2011 zum größten Markt aufsteigen. Hier soll der Absatz innerhalb der kommenden fünf Jahre von neun Mio. auf 116 Mio. Handys klettern.

"Die steigende Nachfrage nach den Billigsthandys hat der Mobilfunkindustrie einen schnellen Weg zu einem größeren Marktanteil in den Wachstumsmärkten beschert", erklärt ABI-Analystin Shailendra Pandey. "Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Handyproduzenten nun einen größeren Anteil dieser Geräte herstellen und verkaufen müssen, was sich negativ auf ihre Gewinne auswirkt", so die Analystin. Das Engagement im Billig-Segment drückt auch auf die Margen der Mobilfunkanbieter, da die Nutzer der Billigsthandys naturgemäß auch weniger für die Mobilfunknutzung ausgäben.

Allerdings ist das Angebot der extrem billigen Handys sowohl für die Betreiber als auch für die Gerätehersteller unerlässlich, um die Bekanntheit ihrer Marke in den Wachstumsmärkten zu steigern. Auf lange Sicht ließen sich dort nur so Wachstum und Profitabilität erzielen, heißt es in der ABI-Studie. Damit steht der langfristige Nutzen über den kurzfristigen Kosten, die nach Expertenmeinung ohnehin nicht übermäßig hoch ausfallen. "Unprofitable Posten wie die Billigsthandys werden in die höheren Margen bei den teuren Handys miteinkalkuliert und fallen deshalb nicht so ins Gewicht", beruhigt Erste-Bank-Analyst Rene Jürgen Ulamec gegenüber pressetext. Außerdem gebe es etwa in Indien oder China bereits eine wohlhabende Schicht, die bereit sei, für einen höheren Standard bei Handys oder Autos, auch mehr Geld auszugeben.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Jörn Brien
Tel.: +43-1-81140-318
E-Mail: brien@pressetext.com
|