pte20070207035 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Apple fordert Abschaffung von Kopierschutzsoftware

Musikkonzerne bislang wenig kooperativ


fotodienst.at
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Cupertino (pte035/07.02.2007/13:38) Apple-Chef Steve Jobs fordert eine Abschaffung der Kopierschutzsoftware DRM (Digital Rights Management). In einer offiziellen Pressemitteilung ruft er die großen Majorlabels dazu auf, künftig digitale Musikdateien ohne Kopierschutz anzubieten. Dadurch soll es möglich werden, dass Songs aus dem iTunes-Store http://www.itunes.com neben dem iPod auch mit anderen Playern kompatibel sind. Nach Jobs Meinung wäre die Abschaffung von DRM sowohl für Konsumenten als auch für Musikanbieter sinnvoll. Verbraucherschützer in Europa äußern bereits seit längerer Zeit ihren Unmut darüber, dass iTunes-Downloads nicht auf anderen Player-Marken abspielbar sind.

In der Vergangenheit hatte Apple ein eigenes DRM-System namens FairPlay eingeführt. Dies sei jedoch daraus entstanden, dass die Musikunternehmen Apple keine andere Wahl gelassen hätten, rechtfertigt sich Jobs. Nun habe der Konzern die Möglichkeit, alles zu belassen wie bisher, oder die Lizenzen von FairPlay an Dritte weiterzugeben, um die iTunes-Songs so für andere Player kompatibel zu machen. Dies würde aber auch einige Risiken für Apple mitbringen, weil dadurch die Gefahr des Geheimnisverrats erhöht werde. Also fordert Jobs gleich eine komplette Abschaffung von DRM.

Nach Meinung von Analysten brächte ein Entgegenkommen der Musikfirmen große Vorteile für Apple als Marktführer mit sich. iTunes hat in seiner kurzen Geschichte seit dem Launch im Jahr 2003 rund zwei Mrd. Songs verkauft und hält derzeit bei einem Marktanteil von 70 Prozent in den USA. Jobs argumentiert zudem damit, dass die Kopierschutzsoftware ihr Ziel verfehlt habe und die Musikpiraterie nach wie vor am Leben sei. Seitens der großen Plattenfirmen Universal, EMI, Warner und Sony BMG zeigt man sich bislang offiziell noch wenig begeistert von solchen Ideen. Bewegung scheint es aber dennoch zu geben. In Branchenkreisen wurde bereits über die Abschaffung des Kopierschutzes und einer Kapitulation der Musikindustrie spekuliert (pressetext berichtete: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=070123027 ).

(Ende)
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