pte20070227040 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Startschuss für mobiles Fernsehzeitalter in Österreich

ORF und Mobilfunker 3 bringen eigens produzierte Formate auf das Handy


ORF mit eigenem TV-Format für Handys (Foto: Samsung, ORF Montage: pte)
ORF mit eigenem TV-Format für Handys (Foto: Samsung, ORF Montage: pte)

Wien (pte040/27.02.2007/13:55) Die österreichische Plattform Mobile TV Austria http://www.mobiletvaustria.at hat ein Pilotprojekt mit rund 1.000 Testkonsumenten gestartet, um die Alltagstauglichkeit und Kundenakzeptanz von mobilem Fernsehen in Österreich zu testen. "Das aktuelle Projekt ist als Testlauf zu verstehen, der so rasch wie möglich in einen Regelbetrieb übergehen soll", meint Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der Regulierungsbehörde RTR. "Wir sehen großes Interesse von Seiten der Kunden und Telekombetreiber. Läuft alles nach Plan wird die KommAustria noch Ende des Jahres eine Ausschreibung für die DVB-H-Lizenz starten. Zur Europameisterschaft 2008 wird schließlich der Betrieb in den Ballungszentren sichergestellt sein", so Grinschgl.

Die beiden Mobilfunkbetreiber Mobilkom Austria und 3 bringen in Rahmen der Testphase die Sender ORF1, ORF2, ATV, das eigens für Handy-TV produzierte ORFmobil sowie weitere TV-Sender und Radioprogramme auf die portablen Fernsehschirme. "ORFmobile ist ein für das Senden via DVB-H optimiertes Format. Das Programm wird aus kurzen Clips zu verschiedenen Themengebieten bestehen", erläutert Thomas Prantner, ORF-Direktor für Online und Neue Medien, gegenüber pressetext. Gesendet wird in einer Schleife von etwa 20 Minuten. Neben Nachrichten, Sport und Wetter wird es Videoclips, Musik sowie kurze redaktionelle Beiträge geben. Das Programm wird auf die Zielgruppe der zwölf- bis 24-Jährigen zugeschnitten. "Niemand erwartet sich, dass ganze Spielfilme auf dem Handydisplay angesehen werden", hält Prantner Kritikern entgegen. Das Programm sei so gestaltet, dass man jederzeit einsteigen und es in kleinen Häppchen konsumieren kann.

Als Übertragungsstandard hat man sich bei Mobile TV Austria für DVB-H (Digital Video Broadcasting for Handhelds) entschieden. "Gegenüber den alternativen Standards wie beispielsweise DMB (Digital Media Broadcasting) hat DVB-H den Vorteil, dass dieser technisch umfangreicher ist. Es können mehr Kanäle gesendet werden. International gesehen kristallisiert sich DVB-H als der bessere Standard heraus", erläutert Hannes Ametsreiter, Chief Marketing Officer Mobilkom Austria, auf Nachfrage von pressetext.

Mit 3live http://www.drei.at/portal/de/planet3/promotions/3live/3Live.html bringt der österreichische 3G-Vorreiter zudem ein eigens produziertes TV-Format. "Bei 3live werden die Zuseher interaktiv in das Programm eingebunden", erklärt Berthold Thoma, Geschäftsführer Hutchison 3G Austria. "Per Kurzmitteilung kann darüber abgestimmt werden, welcher Musikclip als nächster gesendet werden soll. Zudem bringen wir auch von Usern produzierte Videoclips on Air. Insgesamt betrachtet ist 3live wie Ö3, nur mit Bild", so Thoma.

Vom Erfolg zeigen sich alle Plattform-Beteiligten überzeugt. Thoma verweist auf 3Italy, wo im Herbst 2006 innerhalb weniger Monate nach dem Start 250.000 Kunden gewonnen wurden. Die Preisstruktur im Regelbetrieb soll ähnlich wie in Italien gestaltet werden. Die Servicekosten werden voraussichtlich mit einer Monatspauschale abgerechnet werden, heißt es von Seiten der Mobilfunker.

Im österreichischen Mobile-TV-Versuch arbeiten international erstmalig Partner aus verschiedenen Bereichen zusammen, darunter mit Mobilkom Austria und 3 zwei Netzbetreiber, der Broadcaster ORF, der Sendernetzbetreiber ORS, Siemens und die Fachhochschule Salzburg. Die Unternehmen bringen ihre jeweiligen Kompetenzen ein und ermöglichen so einen echtbetriebsnahen Service, der auch auf verschiedenen Endgeräten funktioniert. Der Österreichischen Rundfunksender GmbH (ORS) kommt im Pilotprojekt mobile tv austria das Projektmanagement sowie die Planung, Entwicklung, Testung und Umsetzung von Signalaufbereitung und Netzinfrastruktur zu. "Wir erwarten vom Pilotbetrieb wertvolle Erkenntnisse für den Regelbetrieb und sehen uns als neutraler Mittler zwischen den nunmehr zusammenwachsenden Industrien des Rundfunks und der Telekommunikation," so Michael Wagenhofer, kaufmännischer Geschäftsführer der ORS.

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