pte20070301044 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Schnecken: Energiesparmodus im "Windschatten"

Schleimspur des Vordermannes ausgenutzt


London (pte044/01.03.2007/16:35) Schnecken sind zwar nicht gerade aufgrund ihrer hohen Fortbewegungs-Geschwindigkeit bekannt. Forscher des Biological Science Group der University of Sunderland http://www.grs.sund.ac.uk haben nun aber eine sehr interessante Entdeckung gemacht: Ähnlich wie Läufer, die den Windschatten des Vordermannes ausnutzen, bewegen sich Schnecken auf der Schleimspur anderer Artgenossen weiter und sparen damit Energie, berichtet das Wissenschaftsmagazin Proceedings of The Royal Society Biological Sciences.

Das Forscherteam um den Meeresbiologen Mark Davies, der auch in der britischen malakologischen Gesellschaft aktiv ist, hatte bei der Großen Strandschnecke Littorina littorea, die in der Gezeitenzone der europäischen Atlantikküste lebt, festgestellt, dass die Tiere, wenn sie sich bewegen, gerne den Spuren ihrer Artgenossen folgten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Schnecken dann um mehr als 70 Prozent weniger Schleim produzierten als die Markerschnecken. "Schnecken brauchen sehr viel ihrer Körperenergie - bis zu 30 Prozent -, um Schleim zu produzieren", erklärt Davies. Zudem gehen die Forscher auch davon aus, dass dieser Prozess sehr anstrengend ist.

Die Große Strandschnecke besitzt trotz ihres Namens ein nur ein bis zwei Zentimeter großes kräftiges und kegelförmiges Gehäuse, dessen Färbung sehr variabel ist. Während der periodischen Trockenzeiten in ihrem Lebensraum im Rhythmus der Gezeiten sammelt sich die Strandschnecke bei ablaufendem Wasser an feuchten und sonnengeschützten Orten und zieht das Gehäuse dicht an den Untergrund. Die Tiere sind auch an längere Trockenperioden - bis zu drei und sogar vier Wochen - gut angepasst und können sogar Sauerstoff aus der Luft aufnehmen. Die Tiere sind reine Pflanzenfresser und gelten unter den Feinschmeckern als Delikatesse.

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