pte20070305030 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Europäische Technologie unter dem Hammer

Live-Auktion im Mai in München - "Keine Bedrohung durch China"


China interessiert sich für Umwelttechnologien
China interessiert sich für Umwelttechnologien

München (pte030/05.03.2007/13:55) Die IP Auctions GmbH veranstaltet erstmals in Europa eine Auktion für Patente, Lizenzen und Markenrechte europäischen Ursprungs. Zu den Verkäufern gehören namhafte Unternehmen wie Bayer, Merck oder Rolls-Royce sowie Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer Gesellschaft und Einzelerfinder. "Sollte das Interesse der Bieter so hoch sein wie das der Verkäufer, können wir uns über eine hohe Beteiligung freuen", so Manfred Petri, Generalbevollmächtigter der IP Auctions GmbH, im pressetext-Interview.

Seit heute, Montag, sind die zur Versteigerung stehenden Schutzrechte unter http://www.ip-auctions.eu online einzusehen. Die Live-Auktion soll am 14. und 15. Mai im Hotel Kempinski Airport in München über die Bühne gehen. Unter den Hammer kommen dabei vor allem Patente aus den Bereichen Maschinenbau, Life Science, Automobil- und Umweltschutz-Technologie. So steht etwa ein "System zur risikoabhängigen Abrechnung bei Autoversicherungen" zum Verkauf.

Die angebotenen Patente und Lizenzen sind laut Petri dabei keinesfalls wertlos. "Bei großen Unternehmen sorgen Umstrukturierungen oder eine Verlagerung des Kerngeschäfts dafür, dass bestimmte Patente nicht mehr benötigt werden." Zudem lassen sich gerade Unternehmen in der Anfangsphase Patente umfangreich schützen. "Je schärfer die Zielrichtung des Unternehmens wird, desto überflüssiger wird ein Teil der Schutzrechte", erklärt Petri. Bei Forschungseinrichtungen und Einzelerfindern sorgt eine schwierige Vermarktungslage für Interesse an der Auktion.

Mit der Live-Auktion will die IP Auctions GmbH die Weichen für den zukünftigen Handel mit immateriellen Vermögensgegenständen stellen. So soll der Technologietransfer weiter angekurbelt werden. Das Konzept sei vielversprechend, betont Petri gegenüber pressetext. "Die Beteiligung namhafter Anbieter zeigt, dass die Auktion keine Eintagsfliege ist. Wir planen weitere Auktionen im Rhythmus von sechs bis zwölf Monaten." Die Nachfrage nach neuen Patenten sei beträchtlich. Unternehmen hätten die Auktion als effiziente Handelsplattform ausgemacht, um Kosten und Zeit für Forschung und Entwicklung zu sparen.

Dass sich die viel gescholtene chinesische Konkurrenz über die Auktion mit günstigen Patenten versorgen könnte, ist für Petri kein Problem. "Ich sehe überhaupt keine Bedrohung durch China", so Petri. Vielmehr sei das Riesenreich auch an Umweltschutz-Technologien interessiert und damit würden europäische Technologien in punkto Umweltschutz sogar einen wichtigen Beitrag liefern.

Empirischen Erhebungen zufolge hat sich das weltweite Handelsvolumen mit Patenten allein zwischen den Jahren 1990 und 2000 auf 100 Mrd. Dollar (Euro) verzehnfacht. Dem europäischen Patentamt zufolge könnten im Jahr 2010 weltweit bis zu 500 Mrd. Dollar für Patentlizenzen gezahlt werden. Der Handel von gewerblichen Schutzrechten gelte aber noch als unterentwickelt und wenig transparent, heißt es in der Aussendung der IP Auctions GmbH. Das führe zu beträchtlichen makro- und mikroökonomischen Fehlallokationen. Laut einer Studie des österreichischen Patentamts investieren europäische Unternehmen bis zu 30 Prozent der Forschungsausgaben in Doppelerfindungen.

(Ende)
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