pte20070326033 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Raubbau bedroht Mekong-Elefanten

WWF will mit Aufklärungsprogrammen und Aufforstung Bestand sichern


Wien (pte033/26.03.2007/15:30) Die Elefanten-Population in der Region um den asiatischen Mekong hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre nach Angaben des WWF http://www.wwf.at/ auf etwa 1.000 halbiert. Wichtigste Ursache für diese Entwicklung sei das Bevölkerungswachstum, das den Lebensraum der Elefanten zunehmend einschränke. "In Laos kommt es deshalb immer wieder zu Konflikten mit der Bevölkerung", sagt die WWF-Artenschutzexpertin Beate Striebel auf Nachfrage von pressetext. Derzeit engagiert sich der WWF in mehreren Projekten, die ein besseres Zusammenleben von Menschen und Elefanten ermöglichen sollen. Um den Bestand langfristig zu sichern, sei dennoch ein Schutzprogramm für die Mekong-Elefanten erforderlich.

Durch das starke Bevölkerungswachstum muss der Urwald zunehmend für Anbauflächen und Siedlungsprojekte der Bewohner weichen. Dabei werde der natürliche Lebensraum so zerstückelt, dass die Elefanten nicht mehr wandern können. Die Folge: Konflikte mit den einheimischen Bewohnern. "Im schlimmsten Fall zerstören die Elefanten die Häuser", sagt Striebel. "Dabei sind in der Vergangenheit auch Menschen zu Schaden gekommen." Dabei ließen sich die Elefanten mit einfachen Methoden von Siedlungen und Feldern fernhalten, etwa mit Alarmanlagen. "In unseren Projekten versuchen wir derzeit, die Informationswege zwischen den Dörfern zu verbessern, damit die Nachrichten über das Anrücken von Elefanten schneller verbreitet werden können", sagt Striebel. In Zukunft will der WWF seine Projekte auch auf den Norden von Laos ausweiten.

"Damit werden die Probleme der Elefanten aber nicht gelöst", so Striebel. "Wir planen deshalb den Anbau von Futterpflanzen, um den Nahrungsbedarf der Tiere zu decken. Noch wichtiger ist es aber, den illegalen Holzschlag zu unterbinden." China habe als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophen der vergangenen Jahre die Rohdung seiner Wälder stark reglementiert. "Damit haben sie ihren Holzhunger aber auf die Nachbarstaaten abgewälzt", sagt Striebel. Auch dort müsse der Raubbau an der Natur stoppen, um einen Rückzugsraum für die Elefanten zu erhalten. Eine weitere Gefahr stelle der Elfenbeinhandel dar. "Im Vergleich zu Afrika ist diese Bedrohung allerdings nicht so groß", so Striebel. Dennoch schule der WWF Zollbeamte und Wildhüter, um den Handel mit Elfenbein zu unterbinden.

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