pte20070912018 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Journalistenindex: Printmedien in Gefahr

Onlinemedien profitieren von Kosten- und Konkurrenzdruck


Onlinemedien holen im Vergleich zu klassischen Printprodukten weiter auf (Foto: Pixelio)
Onlinemedien holen im Vergleich zu klassischen Printprodukten weiter auf (Foto: Pixelio)

Wien (pte018/12.09.2007/10:30) Während die Zahl der österreichischen Journalisten und Medien im Gesamten stagniert, wächst der Online-Sektor weiter, berichtet die Septemberausgabe des Journalisten-, Medien- und PR-Index 2007 http://www.journalistenindex.at . Mit insgesamt 13.269 Journalisten in 3.367 Medien ist die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Jahresbeginn nur um elf gestiegen. Die Zahl der Publikationen ist um 43 gewachsen. In insgesamt 509 Internetredaktionen arbeiten bereits 1.400 Redakteure, wobei die Hälfte sowohl Print- als auch Onlinematerial liefert. "Ich glaube, dass sich der positive Trend im Bereich der Onlinemedien fortsetzen wird. Langfristig besteht die Gefahr, dass Printmedien aufgrund des Kosten- und Konkurrenzdrucks nicht überleben werden", so Peter Hoffer, Herausgeber des Journalistenindex, im Gespräch mit pressetext.

Die Zahl der neugegründeten Medien liegt unter den Werten der Vorjahre. Gab es 2005 noch 399 neue Publikationen, waren es in diesem Jahr lediglich 111. Trotzdem betreiben die Journalisten weiterhin einen starken Jobwechsel: Seit Jahresbeginn gab es Veränderungen bei 1.917 Personen oder 14,4 Prozent der Redakteure, die entweder das Medium oder das Ressort innerhalb der Redaktion gewechselt haben.

Hinter dieser Situation steckt der immer härter geführte Konkurrenzkampf im Printbereich, wo die Zahl und Auflagen der Gratispublikationen erheblich zugenommen hat, die mit sehr kleinen Redaktionen arbeiten, stellt Hoffer fest. Deshalb gäbe es bei Zeitschriften die Tendenz die Zahl der angestellten Redakteure möglichst gering zu halten und die Arbeit an freie Mitarbeiter zu vergeben, stellt Hoffer fest. "Oft ist nur noch der Chefredakteur selbst angestellt und die Redaktion besteht aus freien Autoren", so Hoffer. "Die Druckkosten und die Gehälter steigen, deshalb versucht man die Kernredaktion klein zu halten." Der Kostendruck von der Herstellungsseite könnte sich bis Jahresende noch weiter zugunsten der Onlinemedien auswirken wird, lautet seine Prognose für die kommenden Monate.

(Ende)
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