pte20070914016 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Second Life: Schlaue Haustiere und Babys zum Verkauf

Künstliche Intelligenz wird in virtuellen Onlinewelten erprobt


Bald sollen intelligente Tiere die Welt von Second Life bevölkern (Foto: secondlife.com)
Bald sollen intelligente Tiere die Welt von Second Life bevölkern (Foto: secondlife.com)

Washington (pte016/14.09.2007/11:23) Virtuelle Welten wie Second Life könnten bald als Trainingsgebiet für künstliche Intelligenz (KI) dienen. Die US-Unternehmen Novamente http://www.novamente.net und The Electric Sheep Company http://www.electricsheepcompany.com arbeiten an einer Software, die virtuellen Lebewesen die Fähigkeit geben soll, selbst Entscheidungen zu treffen und sich weiterzuentwickeln. In einem ersten Schritt könnte die Technologie bei virtuellen Haustieren zum Einsatz kommen. "Wir haben bereits ein fast voll funktionsfähiges tierisches Gehirn und adaptieren es für verschiedene Onlinewelten", so Ben Goertzel, Gründer von Novamente gegenüber der BBC. "Es gibt kaum Zweifel, dass wir ziemlich beeindruckende künstliche Tiere erschaffen können."

Zunächst soll die KI bei Hunden und Affen zum Einsatz kommen. "Es könnten freie Tiere sein, die herumwandern und versuchen ihre eigenen Ziele zu erreichen oder Haustiere die man Menschen gibt, um sie zu trainieren", so Goertzel. In Zukunft sollen dann kompliziertere Lebensformen erschaffen werden. "Ich würde gerne einen virtuellen, sprechenden Papagei programmieren und dann ein virtuelles Baby. Man könnte es aufnehmen und dann für 18 Jahre versorgen."

Die virtuellen Welten geben der Software eine körperliche Erscheinung. "Ich bin einer der KI-Forscher, die eine Verkörperung für wichtig halten", so Goertzel. "Neue Software ständig nur umzuprogrammieren, gibt der KI keine Chance die Welt, in der sie sich befindet, oder sich selbst zu verstehen." Im Gegensatz zu Robotern hätten die virtuellen Erscheinungen große Vorteile. "Wir haben noch immer Probleme, Robotern die Möglichkeit zu geben sich frei zu bewegen und die Welt zu erkunden. Es ist sehr viel einfacher virtuelle Roboter in simulierten Welten zu kontrollieren als in der Realität", so Goertzel.

Auch wirtschaftliche Überlegungen waren für die Kooperation mit Second Life und Co wichtig. Goertzel vermutet einen großen Markt für virtuelle, intelligente Haustiere in den Onlinewelten. "Es gibt bereits viele künstliche Haustiere und keines davon ist besonders schlau." Außerdem sei die Computerspielindustrie eine der wenigen Gemeinschaften, in denen künstliche Intelligenz kein schmutziges Wort sei. Anfang Oktober stellen Novamente und The Electric Sheep Company gemeinsam die ersten Produkte bei der Virtual Worlds Conference http://www.virtualworlds2007.com in San Jose vor.

(Ende)
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