pte20071221025 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Investmentbanken holen sich Hilfe aus Asien

Merrill Lynch hofft auf Finanzspritze


Investitionen aus Asien liegen im Trend (Foto: ml.com)
Investitionen aus Asien liegen im Trend (Foto: ml.com)

New York (pte025/21.12.2007/13:45) Im Zuge der Subprime-Krise bedarf nun offenbar auch die Investmentbank Merrill Lynch & Co finanzieller Hilfe aus Asien. Verhandlungen über eine Geldspritze aus einem Staatsfonds aus Singapur sind derzeit in Gang. Die staatliche Anlagegesellschaft Temasek Holdings könnte bis zu fünf Mrd. Dollar in das angeschlagene Institut investieren. "Bei Investitionen aus Asien ist derzeit ein regelrechter Trend zu erkennen", heißt es von RZB-Analyst Johannes Mattner auf Anfrage von pressetext. Die Hypothekenkrise hat bei Merrill Lynch zu Milliardenabschreibungen geführt. Mit den Gesprächen über eine mögliche Investition aus Singapur befände man sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.

"Begonnen hat dieser Trend bereits bei der Investmentbank Bear Stearns. Betroffen waren zudem Morgan Stanley und nicht zu vergessen die UBS", so Mattner (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=071210032). "Es ist zwar schwer zu sagen, ob das jetzt so weiter geht. Dass anderen Banken ähnliches widerfährt, liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen", sagt der Analyst im pressetext-Gespräch. Als eine der Ursachen für die Vielzahl an Investitionen aus Asien nannte er die aktuell hohen Refinanzierungskosten. "Chinesische Versicherungen beispielsweise haben viel Geld und wollen es natürlich entsprechend investieren. Sie nützen die derzeit niedrigen Kurse und die Schwäche des Bankensektors aus", erklärt Mattner.

Im dritten Quartal 2007 musste Merrill Lynch bereits Abschreibungen in Höhe von 8,4 Mrd. Dollar hinnehmen. Von Mattner heißt es dazu: "Es ist schwer zu sagen, wie hoch die Abschreibungen im vierten Quartal sein werden, da Merrill Lynch meines Wissens noch keine Guidance veröffentlicht hat. Mit rund acht Mrd. Dollar kann man aber bestimmt wieder rechnen." Das Institut verzeichnet die höchsten Verluste seit Bestehen und ist auf das Geld aus Asien angewiesen.

Das vorläufige OK aus Singapur gebe es bereits. Preis, Zeitraum und behördliche Fragen seien aber noch Verhandlungs- und Organisationssache. Unter Dach und Fach ist die Transaktion trotzdem noch nicht. Dementsprechend kann sich Merrill Lynch weiterhin auf die Suche nach Investoren begeben. "Banken befinden sich im Moment einfach in einer äußerst schwierigen Situation. Insofern ist auch nicht abzusehen, ob sich die Lage in nächster Zeit entspannt", sagt Mattner abschließend.

(Ende)
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