pte20080124020 Umwelt/Energie, Medizin/Wellness

Mediziner warnen vor Gesundheitskiller Feinstaub

Verkehr und Laserdrucker als Mitverursacher von Herzinfarkt und Krebs


Umweltmediziner Dr. Fuchsig warnt vor Folgen des Feinstaubes (Foto: privat)
Umweltmediziner Dr. Fuchsig warnt vor Folgen des Feinstaubes (Foto: privat)

Innsbruck/Wien (pte020/24.01.2008/12:15) Die steigende Rate an Asthma und anderen Lungenerkrankungen ist zu einem Teil auf schädliche Abgase zurückzuführen. Ein Mitverursacher ist der Feinstaub, der wie aktuelle Forschungsergebnisse bestätigen, auch zu Herzinfarkt und Krebs führen kann. Der Straßenverkehr, aber auch Laserdrucker und Kopierer in Büros emittieren solche gesundheitsschädlichen Partikel, wie der Umweltsprecher und Mediziner Heinz Fuchsig von der Tiroler Ärztekammer http://www.aektirol.at und von der Organisation Ärzte für eine gesunde Umwelt http://members.nextra.at/aegu/index.htm im pressetext-Interview bestätigt.

"Mit jedem Atemzug atmen wir Millionen von feinsten unsichtbaren so genannten Nanopartikeln ein", so Fuchsig. Natürlich sind nicht alle Regionen in einem Land gleichermaßen gefährdet. In jüngster Vergangenheit waren beispielsweise Graz, das Inntal und Wien immer wieder in den Schlagzeilen. "Sechs Meter hohe Lärmschutzwände, jeder fünfte Tag absolut windstill und eine durchgehende Lkw-Kolonne, sind sicher keine optimalen Voraussetzungen", skizziert Fuchsig die Situation auf der Inntal-Autobahn. Zwischen fünf und zehn Prozent werde das Verkehrsaufkommen über die Alpen jährlich wachsen. "Die Feinstaub-Bekämpfung hat damit allerhöchste Dringlichkeit", verweist Fuchsig auf eine kürzlich in Innsbruck über die Bühne gegangene Veranstaltung für Arbeits- und Umweltmediziner. Außer Zweifel steht mittlerweile, dass die Nanopartikel krank machen, wie der Berner Anatom Peter Gehr bestätigt. Er hat als erster Forscher weltweit nachgewiesen, dass nur ultrafeine Partikel ins Blut übergehen und in vielen Organsystemen, sogar im Gehirn gefunden werden können.

Abhilfe soll die moderne Technik bieten, fordert Fuchsig. "Auf den Motor abgestimmte Dieselpartikelfilter sind derzeit die wirksamste Maßnahme gegen die Nanopartikel aus dem Auspuff von Lkws, Baumaschinen und Dieselfahrzeugen." Die Technik schlafe auch hier nicht, bestätigt Fuchsig. Während billige Nachrüstfilter für PKW nur 30 Prozent filtern und mehr Stickstoffdioxid erzeugen, sind gerade für schwere Fahrzeuge inzwischen viele Filter am Markt die 99,9 Prozent der Partikel entfernen. Zudem werde es in naher Zukunft einheitliche Messnormen für Schadstoffmessungen geben. Der Mediziner fordert allerdings auch eine Reaktion der verantwortlichen Politiker. "Wenn eine gewisse Schadstoffgrenze erreicht ist, dürfen nicht nachgerüstete Fahrzeuge nicht mehr fahren", schlägt Fuchsig vor. Das Modell von London sei auch auf Österreich übertragbar.

Noch einfacher ist aber eine andere Methode, sich einem Teil der Nanopartikel zu entziehen: "Kopierer und Laserdrucker sollten aus den Büroräumen entfernt werden", schlägt der Mediziner vor. Selbst im Stand-by Betrieb verdoppelt sich die Menge an Nanopartikel im Raum. Im Betrieb selbst erhöht ein solches Gerät die Partikel auf das dreifache. Die Zahl an Tonergeschädigten wird immer größer, das bestätigt auch der Umwelttoxikologe Volker Mersch-Sundermann vom Institut für Innenraum- und Umwelttoxikologie an der Universität Giessen http://www.med.uni-giessen.de .

Auch wenn die Partikel aus Druckern chemisch harmloser seien als die von der WHO als krebserregend anerkannten Dieselpartikel, so sei das doch eine deutliche Belastung für Menschen mit empfindlichen Atemwegen. Fuchsig empfiehlt alle Geräte, die nicht gebraucht werden, abzuschalten. Optimal wäre eine Entfernung aus den Büroräumen in einen belüfteten Bereich. Der Einbau eines Filters bringe typenabhängig auch eine Entlastung, erklärt der Mediziner abschließend gegenüber pressetext. Bisher bietet nur das Unternehmen Dexwet http://www.dexwet.com solche Filter für Laserprinter und Kopierer an. Im Frühjahr wird zudem eine große deutsche Studie abgeschlossen. Arbeitsmediziner werden dann mit neuen Empfehlungen in die Büros kommen.

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