pte20080322003 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

In Deutschland wird der Strom knapp

Importe aus dem Ausland stellen keine Alternative dar


Deutschland geht der Strom aus (Foto: pixelio.de, Kurt Michel)
Deutschland geht der Strom aus (Foto: pixelio.de, Kurt Michel)

Berlin (pte003/22.03.2008/06:05) Die bundeseigene Deutsche Energie-Agentur (Dena) http://www.dena.de warnt in einer Kurzanalyse der Kraftwerks- und Netzplanung am deutschen Energiemarkt vor einem drohenden Strommangel ab 2012. Kritiker widersprechen, dass es sich in dieser Warnung um Panikmache der Atomlobby und eine unseriöse politische Kampagne im Namen der Stromkonzerne handelt, da "ein Weiterbetrieb bestehender Kraftwerke über die bisher geplanten Laufzeiten", gefordert wird. Dies sei "notwendig, um eine Stromlücke zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten", heißt es von der Dena. Ab 2012 soll Dena-Angaben zufolge nicht mehr genügend gesicherte Kraftwerksleistung zur Verfügung stehen, um die Jahreshöchstlast zu decken.

Strom künftig aus dem Ausland zu importieren ist für die Dena kein gangbarer Weg. "Zur Deckung der Jahreshöchstlast stellen auch Stromimporte aus dem Ausland keine Alternative dar", so die Dena. Die vorhandenen und geplanten europäischen Kraftwerkskapazitäten würden ab 2015 nicht mehr ausreichen, um eine verstärkte Nachfrage in Deutschland zu decken. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage von Energie lässt die Preise weiterhin rapide steigen. Ab 2012 werden durch den prognostizierten Mangel zusätzliche Kostensteigerungen befürchtet. "Bei der 2020 zu erwartenden Stromnachfrage wird die Jahreshöchstlast mit Kraftwerkskapazitäten am Standort Deutschland nicht mehr vollständig gedeckt", so die Dena.

Um dieses Szenario abwenden zu können, sei der zügige Ausbau von neuen Kraftwerken auch auf Kohlebasis erforderlich. Bis 2020 wachse der Mangel an Energie auf rund 11.700 Megawatt, was einer Kapazität von 15 Großkraftwerken entspricht. Der Weiterbetrieb bestehender ineffizienter Kraftwerke führe darüber hinaus zu weiterhin hohen CO2-Emissionen. Die Dena fordert, dass "Politik und Energiewirtschaft gemeinsam möglichst schnell die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für den unbedingt notwendigen Zubau neuer fossiler Kraftwerkskapazitäten schaffen, um die Einführung innovativer Stromerzeugungstechniken zu beschleunigen und die Stromnachfrage umweltfreundlich und energieeffizient zu decken und einen Anstieg der Strompreise zu verhindern."

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