pte20080422004 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Start-up nutzt Virtual Earth für Solarverkäufe

Software errechnet aus Satellitenbildern die individuellen Anforderungen


Dachanlagen über das Internet sollen Kosten einsparen (Foto: pixelio.de, C. Nöhren)
Dachanlagen über das Internet sollen Kosten einsparen (Foto: pixelio.de, C. Nöhren)

New York/Wien (pte004/22.04.2008/06:20) Das US-Solar-Start-up Sungevity http://www.sungevity.com wartet mit einer Geschäftsidee auf, die Neukunden online zum perfekten Solar-System verhelfen soll. Wie das Branchenportal Cnet berichtet, erfolgt die Evaluation dabei webbasiert auf Grundlage von Satellitenbildern und Top-Down-Perspektiven auf Hausdächer durch Microsoft Virtual Earth. Um zu ermitteln, ob sich die Installation einer Solaranlage lohnt, brauchen sich die Kunden daher nur auf der Sungevity-Seite mit ihren Adressdaten und den Angaben über ihre monatlichen Energiekosten einzuloggen. Innerhalb von 24 Stunden meldet sich das Unternehmen daraufhin zurück und gibt bekannt, wie viel eine solche Anlage Energie über den Zeitraum von 25 Jahren einsparen würde und wie hoch die Anschaffungskosten dafür wären.

Ziel der Geschäftsidee ist es, die Kaufmotivation der Kunden umweltbewusst zu verstärken und ohne dabei zuerst eine herkömmliche Vor-Ort-Begehung durchzuführen. "Die Energiewende ist noch nicht geschafft, da eine große Unkenntnis die Branche und auch die Kunden dominiert sowie die Psychologie bei den Kaufentscheidungen häufig überwiegt", so Franz Nießler von Eurosolar Austria http://www.eurosolar.at gegenüber pressetext. Neben dem Aufzeigen technischer und energiepreisbezogener Vorteile gibt Sungevity zudem einen Ausblick, wie sich das Haus nach einer Aufrüstung mit Solar-Panels optisch verändern würde. Geschäftsführer Danny Kennedy gibt sich überzeugt vom aktuellen Geschäftskonzept und verspricht, dass "alle Kalkulationen als Vorbereitung für die finale Kunden-Einschätzung in rund zehn bis 15 Minuten getätigt werden". Sobald die Kunden die individuell auf sie zugeschnittenen Informationen erhalten haben, können diese ihre Solaranlage online planen.

Mit einigen Clicks weiter ist es Interessenten auf Basis der ihnen von Sungevity vorliegenden Installations-Einschätzungen dann möglich, online den Auftrag für die Ausstattung mit einem Solar-System zu geben. Die Anlagen werden hierbei vom Kunden angezahlt. Auch gibt es die Option, die Solaranlage komplett im Voraus über das Internet per Kreditkarte zu bezahlen. Dieses Prinzip ist vom Computerriesen Dell hinlänglich bekannt. So setzt dieser ebenfalls seit Jahren auf ein solches Vertriebsmodell, bei dem sich Kunden direkt über das Internet einen kompletten Rechner zusammenstellen lassen können. Experten zufolge ließen sich mit diesem Prinzip die bei der Installation anfallenden Kosten drastisch reduzieren und somit Kaufanreize schaffen. "Dennoch ist der persönliche Kontakt bei der Planung nach wie vor wichtig, sodass ich mir noch nicht vorstellen kann, dass sich dieses Geschäftsmodell bei uns rasch durchsetzen wird", so Nießler.

Dieses Modell könnte Fachleuten zufolge jedoch schon bald Zulauf bekommen, da allein die Kosten für den Aufbau eines Solar-Systems in der Regel rund 50 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Die Anstrengungen der Unternehmen sind hoch, diesen Anteil zu reduzieren. Sharp, Akeena und andere Unternehmen bieten mittlerweile vorgefertigte Rahmen für Solarmodule an. Aber auch komplett integrierte Solar-Systeme in Dachziegeln sollen den Kostendruck nehmen. Zudem würden nur zehn Prozent der Kunden eine Anlage auf ihrem Hausdach installieren lassen, nachdem ein Fachmann eine "traditionelle" Vor-Ort-Einschätzung gemacht habe, so Kennedy weiter. Die von Sungevity verwendete Software ist in der Lage, von Satelliten-Aufnahmen ein trigonometrisches Abbild in 3D herzustellen, das für die Berechnungen verwendet werden kann.

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