pte20080514036 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Faltbarer Zeppelin überwacht Geschehen

Chemnitzer Forscher präsentieren Luftschiff bei Flugschau in Berlin


Luftschiff der Chemnitzer Forscher
Luftschiff der Chemnitzer Forscher

Chemnitz (pte036/14.05.2008/13:55) Bei der internationalen Luftfahrtausstellung ILA http://www.ila2008.de , die vom 27. Mai bis 1. Juni in Berlin über die Bühne gehen wird, wird die TU Chemnitz http://www.tu-chemnitz.de ihr neuestes Luftschiffkonzept zur Unterstützung von Rettungskräften vorstellen. Das rund zehn Meter lange mit Helium gefülltes Prallluftschiff ist die Weiterentwicklung eines selbständig oder ferngesteuerten Fluggeräts, das in Zukunft bei Unfällen, Bränden oder auch zur Videoüberwachung eingesetzt werden soll.

"Das Luftschiff könnte in Zukunft in einem Anhänger zusammengefaltet an den jeweiligen Einsatzort gebracht und dann vor Ort aufgeblasen und mit dem nötigen Equipment bestückt werden", so Projektleiter Thomas Krause von der Professur Prozessautomatisierung an der TU-Chemnitz gegenüber pressetext. Gefüllt ist der Zeppelin, der rund zwölf Kilogramm Nutzlast transportieren kann, mit insgesamt rund 45 Kubikmeter Helium. "Die Weiterentwicklung unseres Prototypen war notwendig, da dieser zu wenig Nutzlast befördern konnte", erklärt der Forscher. "Zwölf Kilogramm sind auch erforderlich, denn an die gewebeverstärkte Kunststoffhülle werden Kameras sowie Rechen- und Sensortechnik montiert." So ausgestattet liefere es wertvolle Informationen für Einsatzkräfte.

Das Luftschiff eigne sich hervorragend, um Einsatzkräfte am Boden zu unterstützen. Mit den angebrachten Kameras und Sensoren könnten in Zukunft Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk Einsatzorte überwachen und ihre Einsätze besser koordinieren. "Es kann beispielsweise bei einem Brand der Feuerwehr wertvolle Informationen über Brandherde, Zufahrtswege und Schadstoffe in der Luft liefern. Doch auch für Fernsehaufnahmen ist das Luftschiff interessant, denn anders als bei Hubschraubern sind die Kameras keinen starken Vibrationen ausgesetzt", erklärt der Wissenschaftler. Zur Standardausrüstung gehört auch ein GPS-System.

"Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des Luftschiffes ist die Steuerung", erklärt Krause. Ein Kernproblem ist nämlich die Windanfälligkeit der Luftschiffe generell. Diesem Problem rückt man mit modernster Technologie zu Leibe. "Um die Einsatzkräfte zu entlasten, soll das Luftschiff selbstständig Wegstrecken abfliegen und eventuell auftretenden Wind ausgleichen.. Elektromotoren, die von Batterien gespeist werden, sorgen für den Antrieb. "In Zukunft sollen Wärmebild- und Infrarotkameras an das Luftschiff montiert werden, die für den jeweiligen Einsatz genutzt werden können", so Krause.

Gemeinsam mit der Berliner Recon Group, einem Unternehmen für innovative Sicherheitslösungen, wird die Professur Prozessautomatisierung das Luftschiff bei der ILA vorstellen. "Wir wollen mit potenziellen Anwendern ins Gespräch kommen. Mit den Ergebnissen aus diesen Gesprächen werden weitere Tests durchgeführt, um Flugfähigkeit, Traglast und Geschwindigkeit zu optimieren", meint Krause abschließend im pressetext-Interview.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.com
|