pts20080521013 Kultur/Lifestyle, Medizin/Wellness

"Die Kunst des schönen Sterbens"

Ein Buch zu Recht und Unrecht der Sterbehilfe


Leipzig (pts013/21.05.2008/10:30) Wenn es um den Tod geht, herrscht gewöhnlich Schweigen. Wir wollen darüber nicht reden, nicht schreiben, nicht lesen. Woran liegt das? An den beschämenden Bildern aus Krankenhäusern und Altenheimen. An unserer Angst vor dem Ausgeliefertsein? Der amerikanisch-ungarische Pharmakologe und Physiologe László Bitó geht dieser und vielen anderen Fragen nach. Er skizziert Wege hin zu einem "schönen Tod". Die Hilfe, um diesen zu erlangen, umreißt er mit dem Begriff der Euthelie. Damit zieht er gleichzeitig eine Grenze zur Sterbehilfe, wie sie heute diskutiert wird. Die nüchterne Darstellung und das sorgsame Abwägen der Argumente verhindern im Ansatz, dass man Bitó vorschnell in ein Lager "pro Hilfe zum Sterben" einordnen könnte.

Er beleuchtet die Rolle von Ärzten und Angehörigen, von medizinischem Fortschritt und religiösen Anschauungen, er bringt Beispiele aus Europa und Amerika und blickt sogar in die Tierwelt. Philosophin Agnes Heller beschreibt in ihrem Vorwort unter anderem die Meinung Bitós zum Selbstmord: "Ein schöner Tod ist nicht derjenige, nach dem wir uns sehnen, sondern der, den wir annehmen, auch wenn wir uns nicht danach sehnen." Ein Selbstmord sei meistens eine unter Zwang gegebene Antwort auf eine Depression und keine freie Entscheidung. Ein schöner Tod dagegen ist die Krönung eines schönen Lebens und nicht das möglichst schnelle Ende eines schlechten Lebens.

Das etwa 250 Seiten umfassende Werk ist in fünf Abschnitte gegliedert. In den ersten beiden Teilen führt Bitó in das Thema ein, klärt Begriffe und behandelt zum Beispiel physiologische Grundlagen für das Erlebnis der Todesnähe. Teil drei widmet er unserem Kopf, dem Gehirn, unserem Verstand und den Gedanken. Der vierte Teil ist dem Thema Tod und den religiösen Facetten gewidmet. Dort wirft Bitó Fragen auf wie: "Dürfen wir annehmen, daß Gott Herr über den Tod sei, daß nur er uns abberufen könne?" Der fünfte und letzte Teil ist mit "Euthelie - Erwartungen, Institutionen, Berufungen, Riten" überschrieben. Eine kurze Bedienungsanleitung "so funktioniert der schöne Tod" wird hier nicht geboten. Bitó stellt die entscheidenden Fragen und Positionen gegenüber, fragt nach Verantwortlichkeiten und diskutiert Beispiele aus anderen Ländern.

Die Kunst des schönen Sterbens. Mit einem Vorwort von Agnes Heller. Aus dem Ungarischen von Hans-Henning Paetzke
ISBN-10: 3-86703-630-6
ISBN-13: 978-3-86703-630-6
1. Auflage 2008_01
Engelsdorfer Verlag
Sprache: deutsch
Paperback, Format: 21x15
255 Seiten
Preis: 16,00 EUR

Über Lászlo Bitó (74): Der amerikanisch-ungarische Pharmakologe und Physiologe entwickelte ein Glaukom-Präparat ("Grüner Star"), was auch heute noch weltweit verkauft wird. Er ist emeritierter Professor der Columbia University New York. Etwa 150 wissenschaftliche Beiträge von László Bitó wurden bereits veröffentlicht. Sein Buch "Abraham und Isaak" erschien in fünf Sprachen und wurde in Ungarn ein Bestseller. Bitó ist mittlerweile in seine ungarische Heimat zurückgekehrt. Wegen anhaltender Repressalien, Deportation und Arbeitslager flüchtete er 1957 über Österreich in die Vereinigten Staaten. Er tritt in Talkshows auf, gibt Radiointerviews und schreibt für Tageszeitungen.

Journalisten erhalten Rezensionsexemplare direkt beim Verlag, Anruf oder E-mail genügen. Die ersten 40 Seiten des Buchs sind auf der Internetseite des Autors unter http://www.laszlobito.com/biblio/trans/de.html nachzulesen.

(Ende)
Aussender: Engelsdorfer Verlag
Ansprechpartner: Tino Hemmann
Tel.: 0049 341 27 11 87 - 0
E-Mail: tino.hemmann@engelsdorfer-verlag.de
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