pte20080521029 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Wasser als Hauptgrund für Armut

Experte: Nur angepasste Lösungsvarianten garantieren Versorgungssicherheit


Wasserproblem als Hauptgrund für armut (Foto: huber-solutions.de)
Wasserproblem als Hauptgrund für armut (Foto: huber-solutions.de)

Berching (pte029/21.05.2008/13:50) Für Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländer ist die Verfügbarkeit von Wasser nicht nur eine Frage des physischen Überlebens, sondern auch ein Hauptgrund für Armut und fehlende Bildung. Zu diesem Schluss kommt der Umweltpreisträger der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU http://www.dbu.de , der Unternehmer Hans G. Huber http://www.huber-solutions.de . Der Experte argumentiert damit, dass das Wasserholen die zeitaufwändige Aufgabe von Kindern und Frauen sei. Dadurch bleibe keine Zeit für Erziehung, Bildung und damit für Zukunftsperspektiven.

Huber, der für seine Technologie zur Frischwasseraufbereitung und Abwasserbehandlung 2006 von der DBU mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurde, hat bei der Eröffnung der Ausstellung "WasserWissen" http://www.wasser-wissen.net die Notwendigkeit einer effektiven Wasserversorgung betont. Um das Ziel zu erreichen seien große Anstrengungen erforderlich. Neben neuen Technologien der Abwasserbehandlung und der Wiederverwendung müssten alle Beteiligten umdenken. Die Ausstellung "WasserWissen" wurde als Wanderausstellung konzipiert und geht ab November 2009 deutschlandweit auf Reise.

"In den süßwasserreichen Ländern Europas ist das Thema Wassersparen nicht zielführend, denn alle Systeme, egal ob Zu- oder Abwassersysteme brauchen einen regen Durchfluss", erklärt Huber, dessen Unternehmen weltweit mit Wassertechnologien beschäftigt, gegenüber pressetext. Ganz anders sehe die Situation allerdings schon in Südeuropa aus. Hier müsse aufgrund der Nicht-Verfügbarkeit gespart werden. "Da tritt natürlich erstmals auch die Frage nach einem geschlossenen Kreislauf beim Wasser auf - das heißt eine Wiederverwendung des aufbereiteten Abwassers", meint Huber. Der Experte betont, dass allein für die Toilettenspülung 30 Prozent des Wasserverbrauchs in einem Haushalt anfallen. "Da gilt es natürlich, die Wasseraufbereitungstechnologien weiter zu entwickeln."

Der zweite große Problembereich betreffe die Frage der Abwässer. "Da wird nach Lösungen gesucht, die bezahlbar und bedienbar sind", betont der Fachmann. "Wir haben 150 Jahre gebraucht, um solche Lösungen, wie wir sie heute in europäischen Städten haben, zu schaffen." Diese lokalen Lösungsvarianten ließen sich auch nicht einfach auf andere Regionen oder Städte umlegen. Als Beispiel führt Huber etwa die Ausbringung von Abwässern in Felder mit Nutzpflanzen an. "Das kann man nur dort machen, wo die Sonneneinstrahlung gering ist, da ansonsten die Böden versalzen." Gerade dieses Beispiel mache es deutlich, dass die Problematik sehr vielfältig sei. Viele Probleme, etwa die zu starke Entnahme von Grundwasser aus der Umgebung für die Versorgung von Mega-Citys sei vielfach auf die Kurzsichtigkeit der Menschen zurückzuführen.

Gerade die Mega-Citys, die in den kommenden Jahren einen Großteil der Weltbevölkerung aufnehmen, würden eine Reihe von Problemen aufwerfen. "Es geht natürlich auch um die Nahrungsmittelversorgung, die ebenfalls wieder Wasser erfordert", betont Huber. Obwohl global derzeit sehr viel getan und zum Teil vernünftige Vorschläge eingebracht werden, sind die Herausforderungen groß. "Es geht letztlich darum, angepasste Lösungen für jede einzelne dieser großen Städte zu finden." Das müsse man auch den Politikern, die gerne Beispiele europäischer Städte eins-zu-eins in andere Nationen übertragen wollen, beibringen, meint Huber abschließend gegenüber pressetext.

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