pte20081103002 Medizin/Wellness

Clostridium difficile-Tests nicht sehr zuverlässig

Studie weist gravierende Mängel nach


London (pte002/03.11.2008/06:00) Viele Träger des potenziell tödlichen Bakteriums Clostridium difficile werden aufgrund unzuverlässiger Tests nicht entdeckt. Die Analyse von 18 Studien durch die St George's University of London http://www.sgul.ac.uk hat ergeben, dass ein Test fälschlicherweise ein Viertel der Infizierten frei gegeben hatte. Die Unterschiede in der Performance der sechs untersuchten Tests könnten laut BBC dazu führen, dass falsche Infektionszahlen für den Vergleich zwischen Krankenhäusern herangezogen werden. Details der Studie wurden in The Lancet Infectious Diseases http://www.thelancet.com/journals/laninf/issue/current veröffentlicht.

Die Anzahl der Todesfälle durch MRSA ist in den vergangenen Jahren gesunken. Jene, die mit Clostridium difficile in Zusammenhang stehen, steigen rasant an. Das Bakterium kommt natürlich im Darm von rund drei Prozent aller Erwachsenen vor. Es stellt keine Bedrohung dar so lange die normale Balance im Bakterienhaushalt des Darms aufrecht bleibt. Bei schwachen oder anfälligen Patienten, vor allem jenen die Antibiotika einnehmen, kann das Bakterium zu Durchfall und schweren und fallweise tödlichen Entzündungen des Darmes führen.

Entscheidend ist eine rasche und genaue Diagnose, damit die Patienten isoliert und weitere Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung auf andere Risiko-Patienten getroffen werden können. Derzeit wird ein einzelner Test mit Stuhl-Proben des Patienten eingesetzt. Er sucht nach einer Erhöhung der Werte eines Toxins, das durch das aktive Bakterium produziert wird. Die aktuelle Studie legt jedoch nahe, dass das nicht ausreicht, um die betroffenen Patienten zu identifizieren.

Die meisten Tests liefern einen geringen Prozentsatz falscher positiver oder falscher negativer Ergebnisse. Die Anzahl der nicht erkannten Erkrankungen reichte im konkreten Fall von fünf bis mehr als 24,3 Prozent. Falsch positiv erkannt wurden zwischen drei und 45 Prozent. Der leitende Wissenschaftler Timothy Planche betonte, dass ein falsches negatives Ergebnis bedeuten kann, dass der Patient nicht entsprechend behandelt wird und die Infektion weitergibt. Ein falsches positives Ergebnis kann dazu führen, dass eine unnötige Behandlung eingeleitet und der Patient in Kontakt mit infizierten Patienten kommt und sich ansteckt. Planche empfiehlt daher dringend den Einsatz eines weiteren Tests zur Überprüfung der Ergebnisse des ersten.

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