pte20081129008 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

Färöer-Inseln: Walfangstopp wegen kontaminiertem Walfleisch

Gesundheitsexperten warnen vor Genuss der Meeressäuger


Wunderbar Landschaft auf den Färöer-Inseln (Foto: tittel/pixelio)
Wunderbar Landschaft auf den Färöer-Inseln (Foto: tittel/pixelio)

London/Torshavn (pte008/29.11.2008/13:45) Seit Jahren kämpfen Umweltschützer für einen Fangstopp der friedlichen Meeressäuger. Nun hat die Regierung der Färöer Inseln http://www.tinganes.fo im Nordatlantik dazu aufgerufen, ab sofort keine Pilotwale mehr zu jagen. Hintergrund der Geschichte: Die höchsten Beamten des Gesundheitsministeriums haben in selbst durchgeführten Untersuchungen hohe Konzentrationen von Giftstoffen gefunden, berichtet die Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins New Scientist.

Die Inseln, die trotz einer eigenen Regierung zu Dänemark gehören, aber nicht EU-Mitglied sind, haben seit Jahren an der seit Jahrtausenden existierenden Tradition des Walfangs festgehalten. Tausende kleine Pilotwale wurden zum Teil mit traditionellen Methoden jedes Jahr getötet und auch von den meisten Färingern verzehrt. Trotz heftiger Proteste von Umweltgruppen haben die Bewohner des Archipels, das auf halber Strecke zwischen Schottland und Island liegt, am Walfang festgehalten und ihn als Teil ihrer Tradition verteidigt. In einem Statement von den beiden Chief Medical Officers Pal Weihe und Högni Debes Joensen heißt es, dass der Verzehr von Walfleisch aufgrund der hohen Gehalte an Quecksilber, PCBs und DDT-Derivaten für den menschlichen Verzehr nicht sicher und daher nicht geeignet sei.

"Es erfüllt uns mit großer Trauer, dass wir dieses Statement abgeben müssen", zitiert New Scientist die Botschaft der Gesundheitsbeamten an die Insulaner. "Walfleisch hat die Bewohner unserer Inseln viele hunderte Jahre lang am Leben erhalten." Als bittere Ironie bezeichnen die beiden Mediziner die Tatsache, dass bei Untersuchungen über die Folgen von Umweltgiften auch unter den Färingern langfristige Gesundheitsschäden festgestellt wurden. Dazu gehören etwa Störungen in der fötalen Entwicklung, Bluthochdruck und Immunsystemstörungen bei Kindern. Zudem konnte auch eine Zunahme von Parkinson-Erkrankungen sowie vermehrt Unfruchtbarkeit bei Erwachsenen festgestellt werden. Die nun erhobenen Daten haben die Studienleiter dazu veranlasst, die zu niedrig angesetzten Grenzwerte bei Quecksilber in anderen Ländern zu kritisieren. Die Umweltverschmutzung, die zu den erhöhten Schad- und Giftstoffen führen, ist nicht auf den Färöer-Inseln verursacht worden, heißt es in der Aussendung.

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