pte20081201024 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Populäre Medienindustrie bringt USA keinen Imagegewinn

Nation trotz dominierender Unterhaltungsbranche international unbeliebt


USA bläst weiterhin rauher Wind entgegen (Foto: pixelio.de)
USA bläst weiterhin rauher Wind entgegen (Foto: pixelio.de)

Hollywood (pte024/01.12.2008/13:30) Die US-Unterhaltungsindustrie hat sich weltweit erfolgreich etabliert und prägt den Medienkonsum auf allen Kontinenten. Trotzdem ist das Image der USA in Übersee weiterhin überwiegend schlecht. Kurz nach 9/11 hatten sich die führenden Köpfe Hollywoods mehrmals mit Regierungsvertretern darüber beraten, wie das Bild der USA mittels TV- und Kinoproduktionen im Ausland verbessert werden könnte. Dabei stand die Einführung amerikanischer Sendungen und Formate nicht zuletzt in muslimischen Ländern im Mittelpunkt. Ziel war es, die öffentliche Meinung zugunsten der Vereinigten Staaten zu beeinflussen. Den Medienunternehmen ist es infolge tatsächlich gelungen, der amerikanischen Popkultur international zu einem Boom zu verhelfen, wie die New York Times berichtet. Die Meinungen über die USA selbst blieben allerdings bis heute sehr durchwachsen.

"Mediale Produktionen prägen in der Tat die Vorstellungen der Menschen davon, wie das Leben in anderen Ländern aussieht. Es ist auch nicht zu bestreiten, dass Unterhaltung und Informationen sich nicht gegenseitig ausschließen", meint Andreas Vlasic, Geschäftsführer des Medien Institut Ludwigshafen http://www.medien-institut.de , gegenüber pressetext. So würden Mediennutzer etwa aus unterhaltenden Angeboten Informationen ziehen und informierende Formate würden auch zur Unterhaltung genutzt. "Allerdings ist es nur sehr langfristig möglich, kulturelle Symbole wie etwa die Wahrnehmung eines Landes und seiner Mentalität zu verändern. Hinzu kommt, dass tagesaktuelle Ereignisse oder politische Konflikte solche Image-Kampagnen stark überlagern", ergänzt Vlasic. Die Fiktion werde von der Realität eingeholt.

TV-Serien wie "CSI" sind in Frankreich inzwischen beliebter als in den USA selbst. Hollywood-Blockbuster spielen nicht selten mehr Geld außerhalb ihres Produktionslandes ein und auch in der islamischen Welt hat sich die amerikanische Kultur in den vergangenen Jahren zunehmend über die Medien verbreitet. Trotzdem blieb das Image der Nation laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Pew http://pewresearch.org in den 24 untersuchten Ländern überwiegend negativ. Die kulturelle Popularität der USA ließ sich bisweilen nicht in Sympathien für das Land selbst ummünzen.

Vor dem Hintergrund der vergangenen acht Jahre Bush-Regierung hat das Ansehen der Vereinigten Staaten im Ausland kontinuierlich abgenommen, während die Attraktivität amerikanischer Popkultur aufrecht geblieben ist. "Batman ist Batman, egal ob Bush im Weißen Haus sitzt oder nicht", meint Jeffrey Schlesinger, Chef des internationalen TV-Geschäfts bei Warner Brothers. Batman werde auch unter Obama immer noch Batman sein. Dieser allerdings hatte im Zuge seiner Präsidentschaftskampagne im Ausland gerade auf dieses angeschlagene Image der USA hingewiesen und zum Thema gemacht. Meinungsforscher stehen nun vor der großen Frage, welchen Langzeiteffekt die scheidende Bush-Regierung hinterlassen wird. Die Umfragewerte der USA sind im Ausland laut einer Erhebung der University of Maryland kurz vor den Wahlen mit der Aussicht auf einen Präsidenten Obama zwar leicht gestiegen. "Wir befinden uns hier aber noch lange nicht in der Nähe positiven Territoriums", meint Steven Kull, Leiter der Studie.

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