pte20081205003 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Enttäuschung der Inselstaaten über Klimakonferenz

Nationen kritisieren geringe finanzielle Mittel und Tempo


In ärgster Bedrängnis: Inselstaaten wie Kiribati (Foto: Wolfgang Weitlaner)
In ärgster Bedrängnis: Inselstaaten wie Kiribati (Foto: Wolfgang Weitlaner)

Poznan (pte003/05.12.2008/06:05) Gemeinsam wollen die kleinen Inselstaaten gegen die großen Industrienationen im Kampf gegen die Verhinderung der Umweltkatastrophe durch die Klimaerwärmung vorgehen. Die 14. Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) http://www.unfccc.org , die derzeit im polnischen Poznan über die Bühne geht, könnte zum Knackpunkt werden. Schon im Vorfeld geben sich die Vertreter der Zwergnationen frustriert über die Bereitschaft der Industrienationen und deren Angebote, die Auswirkungen zumindest finanziell abzufedern.

"Was uns an der Situation am meisten stört, ist die Tatsache, dass wir kaum Treibhausgase produzieren, allerdings diejenigen sind, die die Auswirkungen am schlimmsten zu spüren bekommen", meint Nanette Woonton vom Pacific Communication Team des Pacific Regional Environmental Programme http://www.sprep.org im pressetext-Interview. Die gesamte pazifische Region produziere nur 0,3 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. "Wir sind allerdings die, die unter der Klimaänderung am meisten leiden", erklärt die Journalistin, die auf den Cook Inseln lebt. Statistiken, Fakten und Vorhersagen zeichnen ein düsteres Bild: Viele der Inseln im Pazifik ragen nur wenige Meter aus dem Meer. Ein Anstieg des Meeresspiegels würde dramatische Auswirkungen auf das Leben der Bewohner haben. Auch eine Zunahme von Extrem-Wetterlagen - etwa von Wirbelstürmen und Dürreperioden - würde das Leben auf den idyllischen Inseln unmöglich machen.

"Wir müssen schon jetzt handeln", unterstreicht Woonton. "Dazu brauchen wir Hilfe von außen und zudem brauchen wir auch die Zusicherung, dass jene, die dieses Szenario verursachen, dringend etwas dagegen unternehmen." Wie dramatisch sich die Situation tatsächlich entwickelt, zeigt sich am Beispiel der ausschließlich aus Atollen bestehenden Malediven im Indischen Ozean. Der neu gewählte Präsident des Landes hat angekündigt, einen Teil der Einnahmen aus dem Tourismus zum Kauf von Land in Indien, Sri Lanka oder Australien zu verwenden (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=081110037 ). "Wir hoffen, dass diese Konferenz in Polen nun diese Ungerechtigkeiten thematisieren und damit den Opfern oder jenen, die Risiken ausgesetzt sind, Hilfe zusagt", so Woonton abschließend.

Im Vorfeld hatten die Inselnationen unter Federführung der Malediven bereits ihren Ärger über die schleppenden Verhandlungen in Sachen Entschädigungen Ausdruck verliehen. Unterstützt wurden die Malediven von den Pazifikstaaten Kiribati, Tuvalu, Samoa, den Salomonen und Vanuatu.

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Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
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