pte20090129041 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Windenergie: USA stoßen Deutschland vom Thron

Bundesverband WindEnergie: "Deutschland hat kein Standortproblem"


Windkraft: USA lösen Deutschland von Weltmarktführerschaft ab (Foto: pixelio.de, Ferdinand Lacour)
Windkraft: USA lösen Deutschland von Weltmarktführerschaft ab (Foto: pixelio.de, Ferdinand Lacour)

Washington/Berlin (pte041/29.01.2009/17:20) Die US-amerikanische Windenergiebranche hat den Top-Standort Deutschland von seiner Weltmarktführerschaft abgelöst. Mit einer neu installierten Leistung von 8.300 Megawatt (MW) im Vorjahr katapultieren sich die Vereinigten Staaten auf eine installierte Gesamtleistung von 25.170 MW, wie die American Wind Energy Association (AWEA) http://www.awea.org mitteilt. Deutschland hinkt dagegen mit einer Gesamtleistung von 23.902 MW erstmals hinterher. "Deutschland hat kein Standortproblem", meint Ulf Gerder, Sprecher des Bundesverbands WindEnergie (BWE) http://www.wind-energie.de , auf Anfrage von pressetext. Allerdings hatte der Markt in den vergangenen zwei Jahren mit einer zu niedrigen Vergütung zu kämpfen, weshalb der Ausbau neuer Anlagen einknickte.

Günstige Standortbedingungen und politische Vorkehrungen beschleunigen das enorme Marktwachstum der Windenergiebranche in den USA. So hatte der Sektor bereits vor Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama gehörigen Aufwind. Aus dem 825 Mrd. Dollar schweren Konjunkturpaket stellen die USA der Branche nun weitere Mittel in Aussicht, womit die erworbene Marktführerschaft deutlich ausgebaut werden kann. "Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die seit Jahresbeginn in Kraft ist, sorgt auch in Deutschland für bessere Rahmenbedingungen. Damit ist ein steigender Zubau von Windkraftanlagen zu erwarten", erklärt Gerder. Bis 2020 sollen Erneuerbare Energien dem BWE zufolge mit einem Anteil von rund 47 Prozent beinahe die Hälfte des bundesweiten Strombedarfs decken.

Deutsche Windkraftunternehmen haben das lukrative Geschäft im Ausland längst erkannt und setzen zunehmend auf Export. "Windenergie unterliegt weltweit einer enormen Nachfrage und deutsche Unternehmen bedienen die ausländischen Märkte äußerst erfolgreich", so der Experte. Eine Abwanderung von Unternehmen und Arbeitsplätzen sei dennoch nicht zu befürchten. "Der Aufbau von Standorten im Ausland erfolgt zusätzlich zu den Werken im Inland", betont Gerder auf Nachfrage von pressetext. Der deutsche Markt sei nach wie vor stark genug, um die Unternehmen und ihre Arbeitsplätze zu halten. Mit einem Jobmotor, der hierzulande bereits für rund 250.000 Stellen sorgte, liegt Deutschland weiterhin mit Abstand vor den USA.

Die US-amerikanische Windenergiebranche hat angesichts des Trends zu Erneuerbaren Energien allerdings bereits die dortige Kohleindustrie als Arbeitgeber überholt. Der Boom hat im Vorjahr mit einem Plus von 70 Prozent gegenüber 2007 zu einem rasanten Anstieg der Arbeitsplätze geführt. Zwar verhielten sich die Belegschaftszahlen der US-Kohleindustrie in den vergangenen Jahren stabil. Mit rund 85.000 Jobs stellt der Sektor Windkraft die Kohleminen mit nur 81.000 Stellen jedoch in den Schatten, was den enormen Boom im Bereich Erneuerbare Energien verdeutlicht.

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