pte20090206029 Auto/Verkehr, Umwelt/Energie

Autofahren verbraucht jährlich mehr Energie als zwei Familien-Haushalte

VCÖ kritisiert Energieverschwendung im Mobilitätssektor


Mobilität verbraucht zuviel Energie (Foto: A. Arnold/pixelio)
Mobilität verbraucht zuviel Energie (Foto: A. Arnold/pixelio)

Wien (pte029/06.02.2009/15:13) Jüngsten Berechnungen des Verkehrsclub Österreich VCÖ http://www.vcoe.at zufolge verbraucht ein Jahr Autofahren mehr Energie als zwei Vier-Personen-Haushalte. Im Schnitt verbraucht ein privat genutzter Benzin-Pkw in Österreich rund 1.000 Liter Treibstoff jährlich, ein Diesel-Pkw rund 1.135 Liter. Das entspricht einem Energieverbrauch von rund 9.000 kWh bzw. etwa 12.600 kWh. Ein Vier-Personenhaushalt verbraucht inkl. Warmwasser, Heizung und Stromverbrauch durchschnittlich 5.500 kWh. "Die Energieverschwendung im Mobilitätsbereich ist demnach in Österreich sehr hoch", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen gegenüber pressetext.

"Die kommende Woche steht EU-weit unter dem Motto des Energiesparens. So hoch das Bewusstsein für die Verringerung des Energieverbrauchs im Haushaltsbereich ist, so gering ist es im Mobilitätsbereich", meint Rasmussen. Im Verkehrsbereich werde noch sehr viel Energie vergeudet, das Potenzial höherer Energieeffizienz sei sehr hoch. Differenziert nach Benzin und Diesel beträgt der Verbrauch bei Diesel-Pkw rund 1.135 Liter pro Jahr, bei Benzin-Pkw 1.000 Liter pro Jahr. Der höhere Verbrauch von Diesel-Pkw ergibt sich für die Experten aus den zusätzlich gefahrenen Kilometern. Zudem sind die Dieselfahrzeuge im Durchschnitt größer und schwerer.

Mit den steigenden Energiepreisen belastet der hohe Energieverbrauch nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget. Die Treibstoffkosten haben im Vorjahr im Durchschnitt 1.260 Euro für Benzin-Autos bzw. 1.450 Euro für Diesel-Pkw betragen. "Durch einfache Maßnahmen lassen sich diese Kosten leicht um ein Viertel verringern", rechnet Rasmussen vor. "Der VCÖ hat einen Leitfaden mit Tipps zum Energiesparen bei der eigenen Mobilität erstellt", so die Expertin. Darin wird geraten kurze Strecken zu Fuß zurückzulegen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Kritik gibt es auch an der Industrie: "Gerade bei den Motoren gibt es noch ein großes Einsparungspotenzial. Das Drei-Liter Auto könnte heute schon der Standard sein", so Rasmussen. "Leider haben sich aber die meisten Hersteller in der Vergangenheit mehr um die Produktion von SUV-Spritfressern gekümmert und viel zuwenig um die Verringerung des Spritverbrauchs."

Weitere Alternativen sind Hybrid-, Elektro- oder Gasbetriebene Fahrzeuge. 2008 wurden in Österreich erstmals mehr als 1.300 Erdgasautos neu zugelassen. Erdgasautos haben im Schnitt einen Verbrauch von 5,3 Kilogramm Erdgas auf 100 Kilometer. Ihre CO2-Bilanz ist mit 118 Gramm CO2 pro Kilometer besser als jene der herkömmlichen Pkw-Neuwagenflotte - mit 160 Gramm CO2 pro Kilometer. In der Energiebilanz schneidet das Erdgas-Auto auch besser ab, denn ein Kilogramm Erdgas entspricht etwa elf kWh. Das heißt, dass ein Erdgasfahrzeug einen Energieverbrauch von 58 kWh für 100 Kilometer hat. Der durchschnittliche Benziner hat einen Energieverbrauch von umgerechnet 65 kWh, ein Diesel-Pkw von 74 kWh.

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