pte20090507003 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Geschickte Roboterhand setzt auf Druckluft

"RAPHaEL" hantiert sicher mit Eiern und produziert Gesten


Roboterhand RAPHaEL greift eine Glühbirne (Foto: Virginia Tech)
Roboterhand RAPHaEL greift eine Glühbirne (Foto: Virginia Tech)

Blacksburg (pte003/07.05.2009/06:05) US-Forscher haben eine Roboterhand entwickelt, die mit schweren Lebensmitteldosen ebenso sicher hantieren kann wie mit rohen Eiern. Auch sei sie geschickt genug, Gesten für Zeichensprache wiederzugeben. Betrieben wird "RAPHaEL" (Robotic Air Powered Hand with Elastic Ligaments) mit Druckluft und Zieharmonika-artigen Aktoren, die für Bewegungen sorgen. "Dieses luftbetriebene Design macht die Hand einzigartig, da keine Motoren oder andere Aktoren verwendet werden müssen", sagt Dennis Hong, Leiter des Robotics and Mechanisms Laboratory (RoMeLa) http://www.me.vt.edu/romela am College of Engineering der Virginia Tech. Die Hand ist als Teil eines kompletten humanoiden Roboters gedacht.

RAPHaEL nutzt einen Lufttank mit mehr als vier bar Druck. Der Luftdruck in Hand und Fingern wird reguliert, um sie zu steuern. So wird beeinflusst, wie fest die Roboterhand zugreift - geringerer Druck bedeutet dabei einen sanfteren Griff. Dadurch kann die Hand auch empfindliche Objekte wie Glühbirnen sicher greifen. Jeder Finger nutzt lediglich einen einzigen, durchgehenden Aktor-Schlauch, um damit die Bewegung aller Fingergelenke zu ermöglichen, berichtet National Geographic. Da Druckluft nachgiebig ist, können die Finger beim Greifen ganz natürlich der Form eines Objekts folgen, so die Virgina Tech. "Aufgrund der bereits genannten Vorteile sowie geringen Kosten, Sicherheit und Einfachheit gäbe es ein großes Marktpotenzial für diese Hand, etwa für robotische Prothesen", meint Hong.

Die pneumatische Hand wurde bereits vom Compressed Air and Gas Institute (http://www.cagi.org) beim 2008 - 2009 CAGI Innovation Awards Contest mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die Hand ist Teil eines größeren Projekts, einem humanoiden Roboter genannt "CHARLI" (Cognitive Humanoid Robot with Learning Intelligence). Er soll mit dem neuen Hand-Modell Objekte genau wie ein Mensch aufheben können, statt sie lediglich greifen und halten zu können. CHARLI soll laut Virgina Tech als allgemeine Forschungsplattform zum Einsatz kommen und nächstes Jahr auch beim RoboCup 2010 in der TeenSize Humanoid League als Fußballer auflaufen.

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