pte20090612001 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

US-Kleinanzeigendienst boomt in der Krise

Craigslist erwirtschaftet 100 Mio. Dollar Umsatz


Craigslist gibt es inzwischen auch außerhalb der USA (Foto: craigslist.com)
Craigslist gibt es inzwischen auch außerhalb der USA (Foto: craigslist.com)

London (pte001/12.06.2009/06:00) Laut Analysten wird die Online-Kleinanzeigenplattform Craigslist http://www.craigslist.com im Jahr 2009 ein Umsatzwachstum von satten 23 Prozent vorweisen können. Die Internetseite ist in den USA äußerst populär und soll Berechnungen der AIM Group zufolge im laufenden Jahr einen Umsatz von rund 100 Mio. Dollar generieren. Das ist besonders beeindruckend, wenn man bedenkt, wie sich der US-Markt für Kleinanzeigen in Zeitungen in den letzten Jahren entwickelt hat. Konnten im Jahr 2000 in den USA noch 20 Mrd. Dollar mit Zeitungsanzeigen erwirtschaftet werden, hat sich der Umsatz im Jahr 2008 auf zehn Mrd. Dollar halbiert. Craigslist, ein kleines Unternehmen mit nur 28 Angestellten, ist der Gewinner dieses Einbruchs am Printmarkt, berichtet die Zeitung The Independent.

Die Webseite existiert bereits seit 14 Jahren und mittlerweile kann sie monatlich rund 50 Mio. Nutzer verbuchen. Die Beliebtheit erklärt sich daraus, dass Anzeigen von Privatpersonen kostenlos veröffentlicht werden können. Vielen Nutzern von Craigslist scheinen auch das minimalistische Design und der Verzicht auf die Schaltung von Online-Werbung sympathisch zu sein. Geld verdient das Unternehmen erst, seit es eine gewisse Popularität erreicht hat. Seitdem ist es für Immobilienmakler und Personalvermittler interessant geworden, auf der Webseite Inserate zu schalten. Ein Personalvermittler im Silicon Valley muss für ein Inserat 75 Dollar bezahlen, in anderen US-Städten kostet ein Inserat nur 25 Dollar.

Bisher hat die Wirtschaftskrise dem Online-Flohmarkt Craigslist nichts anhaben können. Dabei erwirtschaftet das Unternehmen den größten Teil seiner Einkünfte aus den bezahlten Job- und Immobilien-Anzeigen, zwei Bereichen, die schwer von der Krise getroffen sind. "Das Wachstum setzt sich fort", erwartet jedoch Peter Zollman, Gründer der AIM Group. "Dabei ist an Craigslist überhaupt nichts Schillerndes oder Glamouröses, doch es funktioniert. Sie geben auch nur einen winzig kleinen Teil des Budgets für Marketing aus." Die Webseite ist fast ausschließlich durch Mundpropaganda und unbezahlte Publicity bekannt geworden. Vor sechs Jahren hätte Craigslist nicht mehr als sieben Mio. Dollar Umsatz machen können, meint Zollman.

(Ende)
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