pte20090828002 Umwelt/Energie, Auto/Verkehr

Feldtest für Elektrotaxis mit austauschbarem Akku

Drei Versuchsfahrzeuge fahren ab Januar 2010 durch Tokio


Better Place erprobt die Wechselakku-Taxis ab Januar in Tokio (Foto: pixelio/mg-projects)
Better Place erprobt die Wechselakku-Taxis ab Januar in Tokio (Foto: pixelio/mg-projects)

Tokio (pte002/28.08.2009/06:05) Der Elektroauto-Dienstleister Better Place http://www.betterplace.com hat angekündigt, ab 1. Januar 2010 in Tokio einen Feldtest für Elektrotaxis mit austauschbaren Akkus zu starten. Zunächst sollen drei auf Elektroantrieb umgestellte Serienfahrzeuge im Stadtgebiet verkehren. Die Autos operieren dabei in einem kleinen Radius von etwa fünf Kilometern rund um eine automatische Akkutausch-Station, wie sie vor kurzem in Yokohama erstmals erfolgreich getestet wurde. In ihr werden die Autos nach Verbrauch der für 100 bis 150 Kilometer ausreichenden Akkuladung wieder fahrbereit gemacht. Dabei werden die Akkus nicht aufgeladen, sondern durch volle ersetzt. Die einbehaltenen Leerakkus werden dann an der Akkuwechselstation aufgeladen und, sobald sie voll sind, dem nächsten Fahrzeug eingesetzt.

Der Auftrag an Better Place, Elektrotaxis mit Wechselakkus zu testen, kam vom japanischen Wirtschaftsministerium. Man will mit dem Pilotprojekt überprüfen, ob ein solcher Taxiservice wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Welche Art von Fahrzeugen für den Feldtest zu Elektroautos umgebaut wird, ist derzeit noch unklar. Bei Better Place liebäugelt man mit SUVs (Sport Utility Vehicles), da der Umbau relativ einfach vonstatten geht. Auch bei den Akkus hat sich der Betreiber des Tests noch nicht festgelegt. Man wolle Akkus mit einer Kapazität von 17 bis 24 Kilowattstunden verwenden, berichtet die Website Tech-On.

Derzeit fahren alleine in Tokio rund 60.000 Taxis. Obwohl sie damit nur rund zwei Prozent des gesamten japanischen Autobestands darstellen, sind sie doch aufgrund der zurückgelegten Strecken von durchschnittlich rund 300 Kilometern pro Tag für 20 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Elektroautos mit fix verbauten Akkus müssten, um diese Kilometerzahl zu erreichen, mehrmals täglich aufgeladen werden. Durch die langen Ladezyklen wäre dies allerdings für ein gewinnorientiertes Taxiunternehmen tödlich. Wechselakkus sind eine der Technologien, die hier Abhilfe schaffen können. Der Tausch der Akkus soll nicht länger dauern als das Betanken eines herkömmlichen Fahrzeugs.

In der Diskussion um die Möglichkeiten zum raschen Flottmachen eines Elektroautos tauchen immer wieder zwei Strategien auf. Einerseits können die Akkus getauscht werden, wie dies bei den Elektrotaxis in Tokio geschehen wird. Andererseits sind auch Schnelllade-Elektrotankstellen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090819032/) im Gespräch. "Better Place ist bei beiden Ansätzen aktiv, wobei man Akkutauschstationen eher in urbanen Gegenden platzieren will", sagt Markus Kreusch, Elektroauto-Experte und Geschäftsführer des Energieberaters Stromprinz http://www.strom-prinz.de , im Gespräch mit pressetext.

Ein gravierendes Problem bleibt trotz Akkutausch und Schnellladefunktion. "Wenn einem Elektroauto unterwegs der Strom ausgeht, dann steht es endgültig. Das kann man nicht mit einem Benzinkanister wieder flott machen", sagt der Fachmann. Deshalb favorisiert er selbst eine Lösung wie sie im Fisker Karma http://karma.fiskerautomotive.com eingesetzt wird. Dieser hat zusätzlich zum integrierten Akku einen kleinen Verbrennungsmotor integriert. Geht dem Akku der Strom aus, lädt ihn das Aggregat während der Fahrt auf. Der Verbrennungsmotor dient dabei ausschließlich zum Aufladen des Akkus und wird nicht für den Antrieb eingesetzt.

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