pte20090917003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Große Usergemeinde bringt Spotify kein Geld

Popularität bringt Online-Musikdienst keinen finanziellen Gewinn


Spotify stellt sich schwierigem US-Markt (Foto: spotify.com)
Spotify stellt sich schwierigem US-Markt (Foto: spotify.com)

London (pte003/17.09.2009/06:05) Der Online-Musikdienst Spotify http://www.spotify.com mit Hauptsitz in London befindet sich auf internationalem Eroberungsfeldzug. Der Service, der einen Musikkatalog von über sechs Mio. Songs bietet, die gratis als Stream mit Werbeunterbrechungen gehört werden können, erfreut sich sowohl in Europa zunehmender Popularität. Gleichzeitig zeigen sich jedoch nur einzelne Nutzer bereit, für Musik auch zu bezahlen - in diesem Fall für Premiumabos, wo die Werbung wegfällt und die Songs in besserer Qualität angeboten werden. Innerhalb von elf Monaten seit dem Start der Musikplattform hat sich Spotify in sechs europäischen Ländern etabliert. Demnächst startet der Dienst auch in den USA und in China.

Die Seite zählt fünf Mio. registrierte Nutzer, die im Schnitt 72 Minuten täglich auf der Plattform Musik hören. Obwohl Spotify große Hoffnungen in den Launch in den USA und China setzt, zeigen sich Branchenkenner insbesondere auf den US-Markt bezogen recht skeptisch, was die Erfolgschancen der Seite betrifft. Dort befindet sich Spotify derzeit mitten in Lizenzverhandlungen mit Major Labels. Hauptgrund für die Zweifel an dem Musikservice ist die Tatsache, dass bisher ähnliche Musik-Streamingdienste, die in den USA Fuß fassen wollten, meist komplett gescheitert sind, berichtet das Wall Street Journal. So konnten weder genügend Werbetreibende angesprochen werden, die die Plattformen dabei unterstützt hätten, Gratis-Content anzubieten. Ebenso waren aber auch nie sehr viele Konsumenten dazu bereit, für Inhalte zu bezahlen.

Während andere Plattformen Songs über das Web streamen, bietet Spotify die Musik auf Basis einer Applikation an, die auf der Seite heruntergeladen werden kann. Laut dem WSJ-Bericht zeigen sich die Major Labels skeptisch gegenüber dem Geschäftsmodell von Spotify. Andererseits haben sinkenden Verkaufszahlen bei physischen Tonträgern und das Piraterieproblem dazu geführt, dass die Musikfirmen mittlerweile auch etwas aufgeschlossener gegenüber alternativen Einnahmequellen sind. In Europa konnte Spotify mit allen vier Majors Lizenzverträge vereinbaren. Der Dienst ist zudem seit Frühling dieses Jahres neben dem Online-Auftritt auch über Applikationen für Handys und Spielekonsolen verfügbar (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090407003/).

In den USA allerdings herrscht schon vor dem Markteintritt eine härtere Konkurrenzsituation für den Online-Musikservice. Der Bereich wird bereits durch zahlreiche Anbieter wie Pandora oder auch MySpace Music bedient. Darüber hinaus konnten diese Seiten bisher keine wirklich durchschlagenden Erfolge verbuchen. Um tatsächlich zu überleben, muss Spotify einerseits Werbekunden finden, die den Gratis-Dienst finanzieren, andererseits mindestens fünf bis zehn Prozent seiner Nutzer als Premiumkunden gewinnen, wie Mark Mulligan, Vice President von Forrester Research glaubt. Bis dato arbeitet Spotify jedenfalls nicht profitabel, hofft allerdings eigenen Aussagen zufolge Anfang 2010 erste Gewinne schreiben zu können.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Claudia Zettel
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: zettel@pressetext.com
Website: pressetext.de
|