pte20100225029 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Offenlegungspflicht für Plastikbestandteile gefordert

Film "Plastic Planet" startet in Deutschland


Köln (pte029/25.02.2010/12:55) Anlässlich des Kinostarts des Dokumentarfilms "Plastic Planet" http://www.plastic-planet.de , heute, Donnerstag, fordert die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) http://www.cbgnetwork.de eine Offenlegungspflicht für alle Inhaltsstoffe und sämtliche toxikologische Daten von Kunststoff-Produkten. Nur so könne man Konsumenten vor giftigen Chemikalien schützen.

Die CBG verlange zudem ein Verbot gefährlicher Stoffe wie Bisphenol A und Weichmacher in Lebensmittel-Verpackungen, Spielzeug und Kleidung. "Viele Kunststoffe stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Veröffentlichung von Inhaltsstoffen und toxikologischen Erkenntnissen mit dem stereotypen Hinweis auf Betriebsgeheimnisse verweigert wird", so Philip Mimkes vom Vorstand der CBG gegenüber pressetext.

Umwelt und Gesundheit vor gefährlichen Kunststoffen schützen

In Film "Plastic Planet" (pressetext berichtete http://www.pressetext.com/news/090912002/ ) dokumentiert der Regisseur Werner Boote, wie Plastik-Produzenten die Zusammensetzung und das Gefahrenpotenzial ihrer Produkte verheimlichen. "Wir stellen seit Jahren die Forderung nach einer Offenlegung und einer Umkehr der Beweispflicht, sodass nicht Verbraucher oder Behörden die Gefährlichkeit eines Stoffes beweisen müssen, sondern die Produzenten dessen Ungefährlichkeit."

Es sei inakzeptabel, dass der Verbraucher nicht weiß, was in den einzelnen Kunststoffen enthalten ist, meint Mimkes. "Immer mehr Lebensmittel sind in Plastik verpackt. Zudem kommen bei der Produktion von Plastik extrem giftige Vorprodukte wie Phosgen und Kohlenmonoxid zum Einsatz", so Mimkes. Deutschland ist mit einem Verbrauch von über elf Mio. Tonnen jährlich der größte Markt in Europa.

Gefährliche Vorprodukte bei der Plastikherstellung

"Der Bayer-Konzern, der Polyurethan und Polycarbonat produziert, gehört zu den größten Kunststoff-Herstellern der Welt", so Mimkes. Besonders problematisch ist die Herstellung von Polyurethan, denn dabei werden jährlich Zehntausende Tonnen Phosgen eingesetzt." Phosgen wurde von Bayer im ersten Weltkrieg als Giftgas produziert.

"Zwar ist im Endprodukt kein Phosgen mehr enthalten, aber die Herstellung bleibt gefährlich", erklärt Mimkes. "Aktuell will Bayer die Produktion von Polyurethan ausweiten. Dort wird trotz der Existenz von phosgenfreien Verfahren der Kunststoff in der alten Manier hergestellt, da diese von Bayer nicht zur Serienreife entwickelt wurden." Neue Anlagen auf Phosgen-Basis würden diese risikoreiche Produktionsweise über Jahrzehnte hinweg zementieren.

Protest gegen Kohlenmonoxid-Pipeline

"Seit Jahren gibt es im Rheinland heftigen Protest gegen eine geplante 67 Kilometer lange Kohlenmonoxid-Pipeline für die Polycarbonat-Produktion", so Mimkes. Die Pipeline zwischen den Bayer-Werken Dormagen und Krefeld-Uerdingen führe durch dicht besiedeltes Gebiet. "Aus Sicherheitsgründen wurde der Bau bisher gerichtlich gestoppt."

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