pte20100731009 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Detaillierte Gratis-Analyse für Twitter-Blogs

Projekt erhebt Akzeptanz von Kurznachrichten bei Followern und Fremden


Twitter: Bisher nur beschränkte Formen der Rückmeldungen (Foto: Flickr Creative Commons)
Twitter: Bisher nur beschränkte Formen der Rückmeldungen (Foto: Flickr Creative Commons)

Southampton (pte009/31.07.2010/13:40) Twitter ist gut, könnte jedoch verbessert werden. Mit diesem Motiv hat der Computerwissenschafler Paul Andre von der University of Southampton http://www.iam.ecs.soton.ac.uk mit Kollegen aus den USA eine Initiative gestartet, die den Usern des Kurznachrichten-Dienstes mehr Reflexion ermöglichen soll. "Die Nutzungsformen für Twitter sind vielfältig und nur Außenstehende beurteilen den Dienst als langweilig, inhalts- und belanglos. Was bei Twitter akzeptiert wird oder nicht, weiß man jedoch kaum", so der Forscher im pressetext-Interview.

Tweets anonym bewerten lassen

Heutige Microblogs konzentrieren sich rein auf positive Rückmeldungen. "Es gibt bei Facebook nur den 'Gefällt mir'-Button und bei Twitter 'Favoriten'. Das ist ein sehr optimistischer Zugang. Den Nutzern gefällt es, denn jeder lässt sich gerne von anderen loben. Man vergisst jedoch leicht, dass jeder Eintrag bei rund einem Fünftel der Follower nicht gut ankommt. Denn unter diesen gibt es die verschiedensten Gruppen mit teils ganz anderen Interessen", erklärt Andre.

Möglichkeiten der ausführlicheren Rückmeldung bieten nun die Computerwissenschaftler mit einer Internetseite, die sie "Who Gives A Tweet?" http://wgatweet.com benannt haben. Twitter-Nutzer können ihre Beiträge hier nach Anmeldung sowohl von eigenen Followern als auch von Fremden anonym und kostenlos bewerten lassen. "Man sieht dadurch in weitaus mehr Nuancen als üblich, welchen Eindruck man mit den Nachrichten bei anderen tatsächlich hinterlässt. Das ist vorteilhaft, denn schließlich sind die Nachrichten wesentlicher Bestandteil der digitalen Identität eines Menschen", so der Forscher.

Vor dem Schreiben denken

Wer sich anmeldet, willigt zugleich auch in die Teilnahme an einer allgemeinen Auswertung ein. "Wir erheben auch, ob es Formen von allgemein akzeptierter Kommunikation gibt, beziehungsweise welche Mitteilungen bei niemandem gut ankommen." Vielleicht werde dann mancher seine Beiträge besser reflektieren oder zweimal nachdenken, bevor er einen Tweet in die Welt setzt, meint Andre. Die Seite läuft derzeit nur im Testmodus und auf Englisch. Geht das Konzept auf, überlegen die Forscher jedoch auch andere Sprachversionen.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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