pte20040714004 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Täglich bis zu 17.000 neue Weblogs

Viele Blogs sind ein Ärgernis für Freunde und Familie


San Francisco (pte004/14.07.2004/08:25) Die Weblog Suchmaschine Technorati http://www.technorati.com zählt zurzeit schon über drei Mio. so genannte "Webtagebücher", auch Weblogs genannt. Täglich entstehen 8.000 bis 17.000 neue Blogs. Das bedeutet, dass weltweit alle 5,8 Sekunden ein Weblog eröffnet wird, berichtet the Register http://www.theregister.co.uk . Freunde und Familienmitglieder ärgern sich oft über Weblogs, denn nicht selten werden dort private Bereiche an die Öffentlichkeit gezerrt. Insgesamt beschweren sich 36 Prozent über derartigen Klatsch. 12 Prozent der Weblogs erregen durch scharfe Formulierungen die Aufmerksamkeit von Rechtsanwälten. Einige Blogger erhalten sogar Strafandrohungen.

Weblogs haben sich in der Vergangenheit von reinen "Online-Tagebüchern" zu einer neuen Kommunikationsform entwickelt. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass ungefähr 45 Prozent der Weblogs in den vergangenen drei Monaten keine Post bekamen. Die Zahl der Personen, die nach wie vor jeden Tag Nachrichten posten, ist aber immer noch bedeutsam. Auch die Anzahl der Gespräche stieg weiter an, über 275.000 Einträge werden täglich gezählt. Im Durchschnitt werden insgesamt drei Blogs pro Tag aktualisiert.

Laut einer vor kurzem erschienen Studie http://web.media.mit.edu/~fviegas/survey/blog/results.htm gibt die Mehrheit der Blogger ihre Identität preis. Der richtige Name ist bei 55 Prozent ersichtlich. 20 Prozent der Befragten verwenden immerhin eine Variante ihres richtigen Namens. Sie benützen entweder nur ihren Vornamen oder zusätzlich noch den Anfangsbuchstaben ihres Nachnamens. Auch Pseudonyme, die nur Freunde kennen, sind sehr beliebt.

Glaubt man Technorati, so wird in Zukunft Anonymität bei Webloggern immer wichtiger werden. Denn jährlich erhalten angeblich 360.000 Blogger Strafandrohungen oder Vorladungen. Das Verheimlichen der Identität könnte dies natürlich verhindern oder zumindest erschweren. Auch Webloggern, die Bekannte und Freunde im Stich lassen und verschwinden - das sind jährlich immerhin 1.080.000 - nützt die Anonymität. Diese schützt sie vor aufgebrachten ehemaligen Gesprächspartnern. Ob durch eine vermehrte Nützung der Anonymität die Zahl der Strafen tatsächlich zurückgeht ist fraglich. Denn es ist durchaus möglich, dass viele Klagen von verärgerten Verwandten oder Freunden eingebracht werden.

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