pte20060309047 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Digital-TV im Kabel gewinnt an Attraktivität

Pay-TV-Pakete häufig mangelhaft


.
.

Stuttgart (pte047/09.03.2006/17:13) Das digitale Fernsehen im Kabelnetz (DVB-C) gewinnt zunehmend an Attraktivität. Seit Beginn 2006 haben die Betreiber nun auch die RTL- und Prosieben-Gruppe im Programm. Das Fachmagazin "video" http://www.video-magazin.de hat die Vor- und Nachteile von DVB-C ins Visier genommen: Vor allem in punkto Bildqualität gibt es je nach Auflösung und Datenrate deutliche Schwankungen. Auch die Wahl des Receivers sollte nicht unüberlegt erfolgen. Während sich digitales Kabelfernsehen insgesamt langsam mausert, können die Pay-TV-Pakete der Netzbetreiber nur wenig überzeugen. Derzeit gibt es rund 30 freie Programme im Kabelnetz. "Neue Digitale Programme kommen nur dann hinzu, wenn Analoge abgeschaltet werden", so Uwe Andresen, Chefredakteur von "video", gegenüber pressetext.

Grundsätzlich ist die Bildqualität per DVB-C besser als bei analogem Kabelempfang. Schatten oder Rauschen sind ausgeschlossen, allerdings kommt es bei zu geringen Datenraten immer wieder zu verpixelten Bildern. Schnelle Bewegungen und Kameraschwenks führen oftmals dazu, dass das Fernsehbild kurzfristig in kleine Kästchen zerfällt. Weniger Komplikationen gibt es beim Ton. Die Qualität liegt hier konstant über jener der analogen Übertragung. Auch der mitgesendete elektronische Programmführer, der den Titel der laufenden Sendung verrät und je nach Gerät das Programm für mehrere Wochen im Voraus bekannt gibt, trägt zum erhöhten Fernseh-Komfort bei.

Die meisten Kabelnetzbetreiber speisen private Sender verschlüsselt in ihre Netze ein, weshalb der Zuseher neben dem Receiver auch eine passende Entschlüsselungskarte benötigt. Für diese ist allerdings nur eine einmalige Freischaltgebühr zu entrichten. In Angebot sowie Qualität seien die Unterschiede zwischen den einzelnen Kabelanbietern nur sehr gering, so Andresen. Für ein monatliches Entgelt um rund zehn Euro bieten viele Netzbetreiber auch eigene Pay-TV-Pakete an, die allerdings bislang wenig attraktiv sind. Besonders in den Genres Spielfilm, Serien und Sport bleiben die meisten inhaltlich sowie in ihrer Bildqualität nur durchschnittlich. Bessere Ergebnisse konnten dagegen Dokumentationskanäle wie "Planet" oder "National Geografic TV" erzielen.

Zum besten DVB-C-Receiver kürten die Experten von "video" den Humax PR-Fox C. Das Gerät war mit einem Preis von 100 Euro nicht nur das billigste, sondern glänzte auch mit seiner Farbdarstellung und einer einfachen Bedienung. Allerdings zeigte der Receiver Mängel bei der Schärfe. Platz zwei erreichte Technisat Digit Kabel NCI für rund 160 Euro, gefolgt vom Kathrein UFD 595 für 140 Euro, der in punkto Klangqualität sehr gut abschneiden konnte.

Grundsätzlich hinke Deutschland mit dem Kabelfernsehen deutlich hinter anderen Industrieländern hinterher. "Das Kabelfernsehen wurde in den 80ern aufwändig ausgebaut, entspricht aber heute nicht mehr den technischen Anforderungen", erklärte Andresen. Deshalb gebe es nur in den modernisierten Gebieten mehr Programme, Internet und Telefon-Dienste. Die Kabelnetzbetreiber müssen das Netz Zug um Zug modernisieren. In Ländern wie Dänemark, der Schweiz, Belgien oder der Niederlande seien die Netze heute weitaus besser ausgebaut und verfügen schon jetzt über interaktive Dienste.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Claudia Zettel
Tel.: ++43-1-81140-314
E-Mail: zettel@pressetext.com
|