pte20071123035 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

"Österreichische Telekom-Regulierung hat versagt"

ISPA-Generalsekretär Kurt Einzinger übt heftige Kritik


ISPA-Generalsekretär Einzinger hatte schon mehr zu lachen (Foto: ISPA)
ISPA-Generalsekretär Einzinger hatte schon mehr zu lachen (Foto: ISPA)

Wien (pte035/23.11.2007/17:05) "Die österreichische Telekom-Regulierung hat im Fall des Triple-Play-Angebots der Telekom Austria versagt", kritisiert ISPA-Generalsekretär http://www.ispa.at Kurt Einzinger im pressetext-Gespräch. Das eigentliche Problem ist laut Einzinger, dass der Markt durch die unklaren Vorgaben der Regulierungsbehörde verunsichert ist, da keine einheitlichen Spielregeln definiert wurden. Einmal mehr fordert Einzinger eine strukturelle Trennung der Telekom Austria (TA) in eine Netz- und Servicegesellschaft. "Das ist mittel- bis langfristig wohl die einzige Lösung, sonst bewegen wir uns direkt in das alte Monopol zurück."

Für die alternativen Anbieter sei es laut Einzinger derzeit nicht wirklich möglich, einen sinnvollen Business-Plan zu entwickeln, wenn der Markt keinen klaren Regeln unterliege. "Mit der TA-Aktion ist das ganze Weihnachtsgeschäft dahin", so Einzinger. Und langfristig zahle der Kunde drauf, denn "wenn die Telekom Austria die anderen Mitbewerber durch ihre beherrschende Marktstellung aus dem Markt gedrängt hat, finden wir uns in den alten Monopolzeiten wieder". Auch durch die Nachbesserung des Vorleistungsangebots durch die TA habe sich an der Situation für die alternativen Betreiber wenig geändert.

Das Argument der Telekom Austria, dass die geforderte Abschaffung der Grundgebühr die Investitionen in das Netz deutlich reduziere und somit dessen Ausbau gefährde (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=071122017 ), lässt Einzinger nicht gelten. "Durch das unfaire Preisangebot der TA ist es bereits jetzt schon so, dass eigentlich keine Grundgebühr berechnet wird", so Einzinger.

Ähnlich sieht dies Ute Rabussay, stellvertretende Geschäftsführerin des Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) http://www.vat.at . "Gerade diese Aktion der TA zeigt, wie wichtig eine Trennung zwischen Netz- und Servicegesellschaft ist", so Rabussay im Interview mit pressetext. Nur so könne für alle Marktteilnehmer ein einheitlicher, transparenter und fairer Rahmen entstehen, der überdies auch Investitionen in Infrastruktur ermöglicht. "Das Triple-Play-Angebot der TA hat eindeutig aufgezeigt, dass sie ihren Kunden bisher eine weit überhöhte Telekom-Grundgebühr verrechnet hat. Jahrelang haben die Österreicher bis zu einer halben Milliarde Euro pro Jahr zu viel für die Telefon-Grundgebühr bezahlt", argumentiert der VAT.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Michael Fiala
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