pts20081009042 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Krebspatienten begrüßen Welt-Krebskongress in Wien

Gesundheit: Patienten melden ihre Wünsche an


Wien (pts042/09.10.2008/13:50) Der Bundesobmann des Vereins "Krebspatienten für Krebspatienten, Netzwerk Onkologischer Selbsthilfegruppen Österreich", stellt mit Freude fest, dass vom 10. bis 14.10.08 wiederum ein bedeutender Onkologischer Kongress in Österreich stattfindet.

"Den weltweit anerkannten Österreichischen Ärzten ist es gelungen, Wien mit dem kommenden Krebskongresses weltweit in den Mittelpunkt zu rücken", so Dietmar Erlacher.

Krebspatienten, Angehörige und Interessierte freuen sich über die Durchführung dieses Kongresses. Man erwartet sich davon wieder viele neue Veröffentlichungen von Studien, mit neuen Medikamenten, im Kampf gegen die Geißel Krebs.

1. Österreichische Krebsforum: Dieses hat nach gut einem Jahr bereits 200.000 Zugriffe/Monat (http://www.krebsforum.at), kommt also sehr gut an. Das beweist das große Interesse der Krebspatienten an einen "Gesprächsaustausch" sowie Informationen zur Erkrankung. "Von uns wird auch die angekündigte EU-Richtlinie zur erweiterten Patienteninformation sehr begrüßt", so Dietmar Erlacher als Bundesobmann und Patientenvertreter, "denn es gibt immer mehr mündige Patienten die ihre Therapie genauer hinterfragen wollen."

Wir Betroffene haben aber nicht immer Grund zur Freude, denn:

1) Ein großer Pharmakonzern baut tausende Stellen ab und schließt seine Forschungsstätten in Österreich.
2) Ein Pharmariese entlässt tausende Angestellte und stoppt die weitere Entwicklung vieler Medikamente.
3) Die Gesundheitsreform in Österreich ist gescheitert und muss wieder zurück an den Start! Bitte bedenken, 1. Gebot: Ärzte und Patienten sind vom Anfang an einzubinden.
4) Zwei oder gar Drei-Klassen-Medizin darf nicht sein! Gestern berichtete der Bundesausschuss (G-BA.): Künstliche Ernährung bei kranken Menschen oder Krebspatienten ist bald keine Kassenleistung mehr.
5) Krebspatienten wünschen eine bessere Komplementärmedizinische Versorgung: Jedes Bezirkskrankenhaus soll zwei Mal wöchentlich Komplementärmedizinische Sprechstunden anbieten, und das AKH Wien soll rasch den Geschlechterkampf beenden (keine Aufnahme von Männern an der Komplementärmed. Abteilung). Nur dann wird der Scharlatanerie Einhalt geboten und bestmöglich der Krebspatient schulmedizinisch versorgt.
6) Medizinische Universitäten Wien und Innsbruck: Endlich Installierung eines Lehrstuhls für Verfahren der Naturmedizin.
7) Prävention/Gesundheitsvorsorge: Diese ist in Österreich sehr im Argen. Pläne für eine besser bei der Bevölkerung ankommende Gesundheitsvorsorge sind einerseits mit "der Basis", Patientenvertreter, und anderseits mit den Dienstgebern, Wirtschaftskammer, zu beraten. Zudem machte zuletzt die Presseaussendung (Graz/München, 18.8.08) großes Aufsehen unter uns Krebspatienten: Metastasen bereits im Körper, bevor Krebs diagnostiziert werden kann.
8) Kliniken: Aufstockung der Ärztezahlen sowie Ambulanzzeiten auch von 16 bis 19 Uhr. Stundenlange Wartezeiten jeden Vormittag strapazieren die Nerven der Ärzte, aber auch jene der Patienten. Es passieren nicht wieder gut zu machende "Kunstfehler". Abgesehen davon, dass viele (Krebs)Patienten dann unterm Tag Ihrem Erwerbsleben nachkommen könnten, ohne Gefahr der Kündigung durch häufige Abwesenheit.
9) Hausärzte: Der Ruf des Hausarztes ist durch mehr Weiterbildung und Anerkennung zu stärken, wobei eine Entlohnung von 30.- Eur/Quartal eine Farce ist. Viele chronisch Kranke trauen sich beschämt nach einem Monat nicht mehr in die Ordination des Allgemeinmediziners.
10) Patientenrechte: Wir Krebspatienten wünschen uns bestmögliche und gleiche Behandlungen/Therapien, für jegliche soziale Schicht und egal wo in Österreich.
11) Spenden: Wir können nicht die Aufgaben des Staates übernehmen. Dieser aber soll durch die volle Absetzbarkeit von Spenden an gemeinnützige Vereine bzw. Institutionen seinen Beitrag dazu leisten.

Termin:
Am Samstag 11.10.08 findet im Wiener Rathaus von 11 Uhr bis 17 Uhr der Wiener Krebstag statt. Neben vielen interessanten Vorträgen von anerkannten Onkologen stellen sich über zwei Dutzend Krebs-Selbsthilfegruppen vor. Auch können gewisse Labortests kostenlos in Anspruch genommen werden.

(Ende)
Aussender: Verein Krebspatienten für Krebspatienten
Ansprechpartner: Dietmar Erlacher, Bundesobmann
Tel.: 0650/577 2395
E-Mail: kontakt@krebspatient.at
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