pts20030507016 Bildung/Karriere, Politik/Recht

Aktionstage Politische Bildung: Im Zeichen des erweiterten Europa

Vielfältiges Programm und internationale Europa-Experten in den Bundesländern


Wien (pts016/07.05.2003/11:24) Die zweite Hälfte der Aktionstage Politische Bildung, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, steht ganz im Zeichen der bevorstehenden EU-Erweiterung und zeitgeschichtlicher Jahrestage. Anlässlich des Europatages am 9. Mai 2003 wird EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen nach Wien kommen. Bis 15. Mai 2003 gibt es zudem zahlreiche Veranstaltungen in ganz Österreich. Das Programmheft zu den Aktionstagen ist unter http://www.aktionstage.politische-bildung.at verfügbar - zum Herunterladen oder Bestellen. Der elektronische Veranstaltungskalender wird laufend aktualisiert und gibt einen raschen Überblick über alle Veranstaltungen in der näheren Umgebung.

In ganz Österreich finden im Rahmen der Aktionstage Politische Bildung viele Veranstaltungen über Arbeits- und Berufswelt, Sozialstaat, Ökonomisierung der Gesellschaft, alltäglicher Umgang miteinander, Kulturregionen und Migrationen im Vorderen Orient sowie Kulturfestivals statt. Zum leider immer aktuellen Thema Krieg spricht Helmut Kramer (Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien) in seinem Vortrag "Wieder Kriege im 21. Jahrhundert?" über Formen und Rahmenbedingungen von Kriegen und kriegerischen Konflikten im 21. Jahrhundert (14.5., VHS Landstraße, Wien).

Europatag und EU-Erweiterung
Jedes Jahr feiert die Europäische Union am 9. Mai den Europatag. Am 9. Mai 1950 wurde mit der Erklärung des französischen Außenministers Robert Schuman das Fundament für die Europäische Gemeinschaft geschaffen, um Frieden und Wohlstand in vom Krieg zerrütteten Europa zu sichern. 1985 beschlossen die damaligen EG-Mitglieder, den 9. Mai künftig jährlich als "Europatag" zu feiern (http://europa.eu.int/abc/symbols/9-may/index_de.htm). Diesem historischen Schritt wird heuer in der Orangerie Schönbrunn in Wien bei einem Festakt gedacht. Das Informationsbüro des Europäischen Parlaments und die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich laden gemeinsam mit den Botschaften der zehn Beitrittskandidaten zum "Europatag im Zeichen der Erweiterung". EU-Kommissar Günter Verheugen hält um 11 Uhr den Festvortrag, an den traditionellen Empfang schließt ein "farbenfrohes" Volksfest mit kulturellen und kulinarischen Beiträgen der neuen EU-Mitglieder.

Rund um den Europatag gibt es in Wien und den Bundesländern verschiedene Veranstaltungen zum Thema. In Wien laden Demokratiezentrum und Diplomatische Akademie am 8. Mai zu einem Abend unter dem Motto EU25 - Die Erweiterung der Europäischen Union (http://www.da-vienna.at/docs/public_thismonth.php). ReferentInnen des Bildungsministeriums, der WIFO, der Uni Wien und von Wiener Schulen diskutieren über die EU-Erweiterung und stellen das Themenheft der Schriftenreihe Informationen zur Politischen Bildung und Unterrichtsmaterial dazu vor.

Beim EU-ARION Studienbesuch (12.-16.5.) "Role and function of school heads in ecological school development" tauschen SchulleiterInnen im Rahmen des COMENIUS-III-Netzwerkprojektes Erfahrungen, Ideen und Wünsche für die ökologische Schulentwicklung aus. Partizipatorische Entscheidungen und Kommunikation sind dabei ein zentrales Thema.
http://europa.eu.int/comm/education/socrates/arion/index_de.html

Ein spannendes Projekt zur Europaerziehung stellen die EuropaWochen Groß-Siegharts dar, die Jugendliche zwischen 12 und 19 auf ihre Zukunft in einem gemeinsamen Europa vor-bereiten. Ab dem kommenden Schuljahr werden in dem Waldviertler Ort SchülerInnen grenz-überschreitend und interdisziplinär mit ihren tschechischen KollegInnen zusammenarbeiten und ihre Freizeit miteinander verbringen. (http://www.iz.or.at/schoolproj/europawochen/index.html, www.wwff.gv.at). Den Ehrenschutz haben Barbara Coudenhove-Kalergi und Erhard Busek übernommen. EU-Abgeordnete, ein Wissenschaftlicher Beirat, Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung unterstützen u.a. dieses Projekt. Präsentiert wird es der Öffentlichkeit am 8. Mai in Groß-Siegharts und am 9. Mai in St. Pölten.

Am 14. Mai 2003 diskutieren Vertreter der ÖIES und der Universität Salzburg über die "Europäische Sicherheitspolitik und das Bedrohungspotenzial der Gesellschaft durch den neuen Terrorismus".
http://land.salzburg.at/schule/e3pi/piprogramme/ahs/ahszeit/ahsss03_zeit.htm/Sicherheitspolitik

Film - ein Medium das SchülerInnen begeistert
Zur Präsentation des Filmes "Andri, 1924 - 1944" von Andrina Mracnikar lädt im Rahmen des Beitrages Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit in Kärnten das Ludwig-Boltzmann-Institut für Interkulturelle Bildungsfragen (8.5.) nach St. Johann im Rosental. Der Filmbeitrag über das Leben mit und nach einem sexuellen Missbrauch einer jungen Frau wurde im Rahmen der Diagonale 2003 von der Diözese Graz-Seckau zum besten Film in der Kategorie Dokumentar- oder Kurzspielfilm gekürt.

Mit der Komödie "Good bye, Lenin" - über den Fall der Berliner Mauer setzt das Votivkino seinen Beitrag zu den Aktionstagen. LehrerInnen sind am 8. Mai - noch vor dem Kinostart - zu einer Gratisvorführung geladen. Unterrichtsmaterial dazu hat die Bundeszentrale für Politische Bildung in Deutschland herausgegeben (http://www.bpb.de/files/RQZRHU.pdf und http://www.schule.at > Veranstaltungen > 8.5.).

Der Wert des Lebens
Das Land Oberösterreich eröffnet am 8.5.2003 im Schloss Hartheim die Ausstellung "Wert des Lebens. Gedenken - Lernen - Begreifen". Die ehemalige Euthanasieanstalt des Dritten Reiches steht als mahnendes Beispiel dafür, wohin Ausgrenzung führen kann (http://www.schloss-hartheim.at). Die Ermordung behinderter Menschen als "lebensunwertes Leben" im Nationalsozialismus bildet in dieser Entwicklung das negative Extrem und einen Brennpunkt der Reflexion.

Kriegsgefangenschaft als internationales Forschungsthema (8.-10.5.) ist eine dreitägige Diskussionsreihe an der Universität in Graz. Prominente ReferentInnen in- und ausländischer Universitäten und Gedenkstätten (Dachau, Heidelberg, New Orleans, Freiburg, Hamburg, Nottingham, Sheffield usw.), vom Moskauer Militärgeschichtlichen Institut und von der Budapester Akademie der Wissenschaften bearbeiten das Thema Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs (http://www.bik.ac.at/konferenz.htm ).

Im Rahmen der Aktionstage findet auch der EuropaQuiz (http://www.europaquiz.at) statt, ein zentraler Beitrag und neben dem SchülerInnenforschungsprojekt "Letter to the stars" ein Höhepunkt der Aktionstage Politische Bildung.

Das Programmheft zu den Aktionstagen liegt österreichweit bei den verschiedenen Veranstaltungen auf. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur begleitet die Aktionstage mit einer breit angelegten Informationskampagne. Bücher, Broschüren, Plakate u.v.m. werden bei den Veranstaltungen verteilt oder können kostenlos bei den Servicestellen Politische Bildung und Menschenrechtsbildung bestellt werden. Viele Zugriffe werden auf die wechselnden Themen der Woche auf http://www.schule.at registriert (Euthanasie, Europatag, Kinderrechte, Israel/Palästina usw.)

Die Erklärung von Robert Schumann: 1950-2000 in voller Länge downloadbar von:
http://europa.eu.int/comm/publications/booklets/eu_documentation/04/txt01_de.htm

Was ist der Europatag?: http://europa.eu.int/abc/symbols/9-may/euday_de.htm
Erklärung vom 9. Mai 1950: http://europa.eu.int/abc/symbols/9-may/decl_de.htm

Über die Aktionstage Politische Bildung 2003
Um der politischen Bildung mehr Aufmerksamkeit zu widmen und ihr einen höheren Stellenwert zu geben, unterstützt Bundesministerin Elisabeth Gehrer die europäische Bildungsinitiative "Education for Democratic Citizenship". Hauptaufgabe ist die Schaffung und Bewahrung der Stabilität und Weiterentwicklung demokratischer Gesellschaften, der Schutz und die Verteidigung der Werte und Prinzipien von Freiheit, Pluralismus, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit und die Rolle der Bildung zur Förderung der aktiven Teilnahme aller Personen am politischen, staatsbürgerlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Die Aktionstage Politische Bildung sind keine einmalige oder auf den Aktionszeitraum beschränkte Maßnahme; das Programmheft gibt zahlreiche Tipps über die Aktionstage hinaus. Die begonnene Vernetzung und die dabei gewonnenen Erfahrungen bilden eine wesentliche Grundlage für das vom Europarat für 2005 geplante "Europäische Jahr der demokratischen Bildung". http://www.aktionstage.politische-bildung.at

Plakat Aktionstage downloadbar von: http://www.temmel-seywald.at/files/1049455461.jpg

Links:
www.bmbwk.gv.at/politische-bildung
www.aktionstage.politische-bildung.at
www.schule.at/politische-bildung (s. auch Themen der Woche auf der Startseite)
www.politische-bildung.at (Servicestelle Politische Bildung)
www.humanrights.at (Servicestelle Menschenrechtsbildung)
www.erinnern.at (Projekt "Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart")
www.EuropaQuiz.at
www.demokratiezentrum.org
www.coe.int/edc/ (Council of Europe: Education for Democratic Citizenship)

Ansprechpartnerin zur Aktion:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Abteilung Politische Bildung und Umweltbildung, Mag. Sigrid Steininger
Freyung 1, A-1010 Wien
Tel. +43 (0)1 531 20-25 41, Fax +43 (0)1 531 20-25 49
E-Mail: sigrid.steininger@bmbwk.gv.at

(Ende)
Aussender: Projektbüro "Was Europa bewegt" (bm:bwk)
Ansprechpartner: Mag. Eveline Fitzinger
Tel.: +43 (0)1 402 48 51-0
E-Mail: fitzinger@temmel-seywald.at
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