pts20050915039 Politik/Recht, Produkte/Innovationen

Gewerbeverein fordert: Niedrigenergie Kfz stärker als Alternativenergie sponsern

Beim Ökostrom fördern wir uns zu Tode - koste es was es wolle!


Wien (pts039/15.09.2005/16:24) An die 3000 $ pro Auto ist es dem amerikanischen Staat wert, wenn man sich einen Energie sparenden Hybrid-Pkw zulegt. Dem entsprechend prognostiziert man für 2015 bereits einen Viertelanteil dieser ausgereiften Antriebstechnologie bei allen neu verkauften PKWs in den USA. Das jedenfalls berichtete ein Vortragender beim AVL-Meeting Motor und Umwelt vergangene Woche in Graz. In Österreich werden Hybrid-Autos mit Null Cent gefördert.

Dafür buttert man in hier auf Teufel komm raus in eine überzogene Ökostromförderung, die den durchschnittlichen Haushalt mit 19 EUR jährlich - künftig sogar mit bis zu 32 EUR belastet. Ökologie ist gut, aber sie muss sich mittelfristig auch rechnen - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Energieregulator Walter Boltz hat ebenfalls vergangene Woche eine Reihe von leicht vermeidbar gewesenen Fehlentwicklungen bei der Ökostromförderung aufgezeigt:

* Das österreichische Fördersystem hat zu einem überhitzten Ökostromausbau bei volkswirtschaftlich viel zu hohen Kosten für die Stromverbraucher geführt.

* Zusätzliche Arbeitsplätze hat das Ökostrom-Fördersystem nicht oder nur sehr wenige und dann zu enorm hohen Kosten geschaffen.

* Durch den lockeren Umgang mit Fördergeldern entkoppelte sich die laufende technologische Weiterentwicklung von Ökostromanlagen vom state-of-the-art. Die enorme Nachfrage nach derartigen Anlagen lässt den Forscherdrang offenbar verkümmern. Das Geld wird auch mit alter Technik in die Kassen gespült. Die Differenz berappt der Gebührenzahler über seine Stromrechnung.

* Weil in kürzester Zeit zu viele Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie zu viel zu hohen Kosten und mit zu hohen Förderungen errichtet worden sind, werden diese Anlagen niemals Strom zu marktfähigen Preisen erzeugen.

Die Fertigstellung der genehmigten Anlagen wird noch mehr als zwei Jahre in Anspruch nehmen, da die Anlagenbauer mit der Lieferung und Installation der Ökostromanlagen nicht nachkommen.

Die Subventionsquoten liegen bei Windkraft trotz gestiegenem Strompreis bei mehr als 40 %, bei Biomasse und Biogas gar bei mehr als 60 %.

Man kann dem Energieregulator nur voll zustimmen, wenn er meint, dass es "in Österreich derzeit keinen unmittelbaren Anlass gibt, ein neues Ökostromgesetz zu beschließen". Noch dazu, wo innerhalb der EU Österreich das rascheste Wachstum bei Ökostromerzeugung aufweist. Obwohl Österreich ein Binnenland mit nur mäßiger Windkapazität ist, liegt es innerhalb der EU an vierter Stelle bei der Dichte von Windanlagen.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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