pts20060223042 Politik/Recht, Umwelt/Energie

Gewerbeverein: Endlich werden die Landesstromversorger unter Druck gesetzt!

Doch beim Versorgerwechsel lassen sich die Altlieferanten noch endlos Zeit!


Wien (pts042/23.02.2006/22:30) Nunmehr hat die Arroganz der Landeshauptleute, die mit ihren überwiegend landeseigenen Energieversorgungsunternehmen fuhrwerkten, als wären sie die echten Eigentümer einen Dämpfer erhalten. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) sieht im Schulterschluss Verbund - Gemeindebund eine Chance, endlich auf noch breiterer Ebene zu fairen Strompreisen im ganzen Land zu gelangen.
Wenn jetzt noch Energieregulator Boltz die Herren der Netze - zumeist ebenfalls die Landesenergiegesellschaften - bei den Durchleitungsgebühren stutzt, dann könnten die geschützten Werkstätten im Energiebereich bald der Vergangenheit angehören.

Die Verbundgesellschaft forciert neuerdings ihr Endkundengeschäft und verschärft damit den Konflikt mit den Landesversorgern. Zwischen Verbund und Gemeindebund wurde ein Rahmenvertrag unterzeichnet, der den heimischen Gemeinden günstigere Konditionen beim Strombezug einräumt. "Beim Energiepreisanteil sind damit Einsparungen bis zu 20 Prozent möglich", betonte Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer.

Ähnliche Preisnachlässe gibt es schon seit Jahresmitte für Industrie und private Haushalte. Da werden die Landeshauptleute mit ihren Landesgesellschaften aber ins Schwitzen geraten. Bemerkenswert, dass der Verbund gerade in dieser Situation auch noch die Dividende mächtig erhöhen konnte - was von den Landesgesellschaften nicht gerade zu behaupten ist.

Beachtenswert ist allerdings in diesem Zusammenhang, dass es noch massive Wettbewerbshemmnisse gibt. Unter acht Wochen lassen einen die alten Versorger wohl nicht aus ihren Fängen.

Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass wir in Österreich jede Menge von Verbraucherschützern haben, die gerade im Fall des Stromanbieterwechsels untätig sind. Der eher rotlastige Verein für Konsumenteninformation (VKI) müsste ja ordentlich aufjaulen. Wir denken noch, wie das Wechselmanagement der Handyanbieter rasch in Ordnung gebracht wurde, als ein wettbewerbshinderlicher Betreiberwechsel gespielt wurde.

Und auch ein Wettbewerbsgeneraldirektor müsste von Amts wegen tätig werden, wenn hier von zumeist Landesstromversorgern Wagenburgen gegen den Verbund errichtet werden. Immerhin werden von seiner Behörde ja auch gleich Strafen verhängt, wenn ein kleiner Isoliererverband eine Richtwertpreisgestaltung auf seine Homepage stellt. Aber unser Wettbewerbsgeneraldirektor zieht sich ja schon zurück, wenn er in eine simple Leberkäseirritation verwickelt wird und auf der anderen Seite Mächtige stehen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
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