pte20030714033 Tourismus/Reisen, Kultur/Lifestyle

Eritrea will Tourismus-Destination werden

Eröffnung der historischen Bahnstrecke Asmara-Massawa


Asmara (pte033/14.07.2003/17:05) Eine der schönsten Eisenbahnlinien Afrikas, zwischen Asmara, der Hauptstadt Eritreas, und Massawa, ist wieder eröffnet worden. Experten werten das als ersten zaghaften Versuch des krisengeschüttelten Landes am globalen Tourismus-Markt mit zu partizipieren. Noch fehlt es an modernen Bahngarnituren auf der 118 Kilometer langen Strecke, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk , aber die landschaftlichen Schönheiten entlang des Bergkammes sollen für den ausbleibenden Komfort entschädigen.

Die Bahnstrecke führt von 2.300 Metern Seehöhe bis hinunter zum roten Meer und bietet den Besuchern mit 30 Tunnels und 60 Viadukten atemberaubende Ausblicke, berichten Reisende seit vielen Jahren. Die Konstruktion der Eisenbahnlinie, einer 950 Millimeter-Spur, geht auf die italienische Kolonialmacht zurück, die das Land bis 1941 beherrschte. 1941 hatten die Briten kurze Zeit die Macht in dem Land über, ehe sie das Territorium dem äthiopischen Kaiser Haile Selassie überließen. Eritrea verschwand als eigenständiges Land bis zum Ende des äthiopischen Kaiserreichs. Die Bahnlinie wurde bis Mitte der 70-er Jahre kontinuierlich betrieben. Dann folgte das Regime von Mengistu Haile Miriam Derg und die Bahn diente als Waffentransportlinie nach Asmara. In dem jahrelangen Bürgerkrieg zwischen Äthiopien und Eritrea wurden Bestandteile der Eisenbahn als Materialien für den Bau von Bunkern verwendet. 1991 mit dem Friedensschluss zwischen Äthiopien und Eritrea wurde die Eisenbahn wieder revitalisiert. Fehlendes Equipment und neuerliche Grenzkonflikte mit Äthiopien führten zum Baustopp 1998. Zwei Jahre später wurden die Bauarbeiten fortgesetzt. Ende 2002 wurde die Linie dann wieder fertiggestellt.

Eritrea hat das Bahnprojekt immer als Triumph gefeiert, da keine ausländische Hilfe für den Wiederaufbau zur Verfügung stand. Für das kleine afrikanische Land ist die Bahnlinie eine Touristenattraktion. Für die Anschaffung neuer Waggons fehlt noch das Geld. Das wird dem afrikanischen Land aber so schnell und vor allem ohne fremde Hilfe kaum gelingen, denn andere Probleme wie Dürreperioden, Lebensmittelknappheit und instabile politische Verhältnisse mit Äthiopien bereiten der Regierung in Asmara mehr Sorgen.

Dennoch bereitet sich Eritrea auf einen neuen Strom von Touristen vor. Von Mitteleuropa fliegt die Lufthansa http://www.lufthansa.at dreimal wöchentlich über Kairo in die nordostafrikanische Republik. Das Land hat neben der Eisenbahn auch noch andere Sehenswürdigkeiten wie etwa prähistorische Felsmalereien und reichhaltige Art-Deco-Architektur aus der italienischen Kolonialzeit zu bieten. Im Landesinneren erstrecken sich weitläufige Wildparks und der Küste am Roten Meer sind über 350 kleine Inselchen mit langen Sandstränden und reichen Korallenriffen vorgelagert.

Weitere Informationen: http://www.eritreadaily.net und http://www.shaebia.org/hatewil/Eritrea_Tourism/Eritrea%20Tourism%20folder/Eritrea%20Tourism/home.html

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