Kontrollstelle für artgemäße Nutztierhaltung eingerichtet

Staatlich anerkannte Prüfstelle untersucht 1,8 Mio. Legehennen und Eier

Bruck an der Mur (pte034/31.03.2004/14:35) 1,8 Mio. Legehennen in Boden- und Freilandhaltung werden von der neuen Kontrollstelle für artgemäße Nutztierhaltung laufend untersucht. Die Kontrollstelle mit Sitz in Bruck an der Mur ist damit als Stelle, die Produkte aus artgerechter Haltung in Zusammenhang mit Legehennenhaltung wie etwa tierschutzgeprüfte Freilandhaltung und Bodenhaltung http://www.tierschutzgeprueft.at zertifiziert, akkreditiert.

Für den österreichischen Tierschutz bedeutet die Akkreditierung der Kontrollstelle einen wichtigen Schritt im Sinne der artgerechten Tierhaltung. Denn damit können erstmals flächendeckend auf anerkannter Basis Tierschutz betrieben und die strengen Richtlinien im Sinne des Artenschutzes für die gesamte Alternativeierproduktion in Österreich angewendet werden. Basis für die Bewertung eines Betriebes hinsichtlich der Zertifizierung für tierschutzgeprüfte Freiland- und Bodenhaltung ist der so genannte Tiergerechtigkeitsindex TGI. Dieser beruht auf von Experten entwickelten Kriterien rund um artgerechte Hühnerhaltung und stellt ein objektives Instrument zur Beurteilung von Tierhaltungen und Haltungssystemen dar.

Die geschützte Marke "Tierschutz geprüft" soll dem Konsumenten Gewissheit darüber geben, dass strenge Richtlinien rund um die artgemäße Tierhaltung eingehalten wurden. Die drei Kontrollinstanzen sind ebenso streng angelegt und erstrecken sich vom landwirtschaftlichen Betrieb über die Zwischenhändler und Logistikzentren bis in den Handel. Die Prüfzeichen werden ausschließlich für Eier aus Freiland- und Bodenhaltung vergeben, bei denen die strengen Anforderungen lückenlos auf den Höfen, bei den Packstellen und im Handel überprüft werden. Die Kontrollen der Zwischenhändler erfolgen mindestens viermal jährlich, die UV-Lampenkontrollen stichprobenartig zumindest wöchentlich.

Das Gesamtvolumen der Kontrolle umfasst rund 700 Bauern mit etwa 1.400 Stallungen und 1,8 Mio. Hennen. "Durch die lückenlose Kontrolle über den gesamten Produktionskreislauf bis hin zum Konsumenten können wir die Sicherheit geben, dass dort, wo die Marke Tierschutz geprüft angebracht wurde, auch tatsächlich diese Kriterien erfüllt wurden", so Hans Herwig Predl, Geschäftsführer der Kontrollstelle für artgemäße Nutztierhaltung. Das betrifft in Österreich für 2004 für die gesamte Alternativeierproduktion in etwa 345 Mio. Eier.

In Zukunft will die Kontrollstelle für artgemäße Nutztierhaltung ihre Aktivitäten auch in andere Nutztierbereiche alternativer Produktion ausweiten. Derzeit werden neben der Legehennenhaltung in Kooperation mit "Ja! Natürlich" auch etwa 40.000 Bio-Masthühner "Tierschutz geprüft" kontrolliert. Die Umsetzung der Prüfsystematik und somit auch die Akkreditierung bei Rind und Schwein sei visionär als zukünftiges Projekt angedacht, berichtet Predl.

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