pte20050414003 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Jedem vierten Mediziner fehlt das Wissen über Dopingmedikamente

Nachfrage nach Verschreibung von Dopingmitteln steigt


Rom (pte003/14.04.2005/07:45) Knapp 30 Prozent der Allgemeinmediziner haben im vergangenen Jahr Sportler behandelt, die Gebrauch von Dopingsubstanzen machen. Doch 28,4 Prozent der Mediziner geben an, sich nur mangelhaft im Bereich Doping auszukennen. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die auf einem derzeit in Rom stattfinden Dopingkongress bekannt gegeben wurden. "Nur 27,6 Prozent der Arzte können Medikamente, die einen Dopingeffekt aufweisen, auch wirklich erkennen", erklärte Studienleiter Aldo Rosano vom Istituto Italiano die Medicina Sociale http://www.iims.it/.

1.000 Mediziner wurden in einem Fragebogen über ihr Wissen zu Dopingmitteln befragt. Bei der Auswertung der Fragebögen konnten die Forscher feststellen, dass nur 27,6 Prozent der Mediziner in der Lage waren von einer Liste mit Medikamenten jene zu eruieren, die einen Dopingeffekt haben. "Noch viel eklatanter war, dass wir feststellen mussten, dass knapp jeder zehnte Arzt im vergangenen Jahr Kontakt hatte zu Patienten, die explizit die Verschreibung von Dopingmitteln verlangten. Doch immerhin berücksichtigen 82,7 Prozent der Mediziner, dass die Vergabe von bestimmten Medikamenten einen Doping-Effekt haben kann", erklärte Rosano.

Die Studie erfasste darüber hinaus die Verschreibung der derzeit sehr populären "Nahrungsmittelergänzungen" in medikamentöser Form. Die am häufigsten an Sportlern verschriebenen Medikamente - ob Antiallergika, Entzündungshemmer, Antibiotika, Antidepressiva, Blutdruckmedikamente oder Nahrungsergänzungsmittel - sind in 30 Prozent der Fälle Nahrungszusatzpräparate. Darüber hinaus konnte ermittelt werden, dass fünf Prozent der Ärzte Doping- und Nahrungsergänzungsmittel verwechselten.

89,9 Prozent der Befragten geben an, dass das Doping ein gravierendes soziales Problem darstellt. Weitere 70 Prozent erklären sich bereit an Anti-Doping-Kampagnen teilzunehmen. "Die Ärzte sind sich des Doping-Problems sehr wohl bewusst. Manche sind derzeit gut, manche weniger gut informiert. Doch alle sind sich darin einig, dass für das Problem ein größeres Bewusstsein geschaffen werden muss und dass eine verstärkte Informationspolitik eine gute Strategie zur Bekämpfung des Problems ist", resümierte Rosano.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Evelyn Lengauer
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: redaktion@pressetext.com
|