Game-Industrie hat den Mainstream im Visier
Frauen sollen Mythos vom Überholen Hollywoods wahr werden lassen
Los Angeles (pte024/20.05.2005/12:01) Die Game-Industrie will zu einer etablierten Mainstream-Unterhaltung wie die Filmindustrie werden. Es sei ein Mythos, dass das Gamegeschäft schon jetzt größer sei als das Filmgeschäft, sagte Doug Lowenstein, Präsident der Entertainment Software Association (ESA) http://www.theesa.com , auf der E3 Expo in Los Angeles. Dieser Mythos könne aber wahr werden. Die Hardware dazu haben Sony, Nintendo und Microsoft mit ihren neuen Konsolen geliefert. Damit Games aber tatsächlich zur Mainstream-Unterhaltung werden, müssen die Gamesoftware-Entwickler umdenken: Der Weg zum Mainstream-Business führt über die stärkere Berücksichtigung der Wünsche und Interessen von weiblichen Spielern.
"In Wahrheit steht die Filmindustrie weltweit bei rund 45 Mrd. Dollar und die Game-Industrie weltweit bei rund 28 Mrd. Dollar", so Lowenstein. Das IT-Portal Cnet rechnet sogar mit 48 Mrd. Dollar für die Filmindustrie, wobei hier neben den Kinoeinnahmen auch DVD- und Videoverkauf und -verleih sowie Merchandising im Zusammenhang mit Filmen gezählt wird. Nur bei den Kinokasseneinnahmen hat die Game-Industrie (Hard- und Softwareumsätze zusammen) die Filmindustrie überholt. Damit der Mythos vom Überholen Hollywoods wahr werde, müssen die Entwickler den Mainstream ins Visier nehmen. Dabei spricht Lowenstein vor allem Gelegenheitsspieler an, die mehrheitlich Frauen sind.
"Wir brauchen eine kulturelle Wende, die jungen Mädchen und Frauen das Gefühl gibt, dass Games nicht nur ein Testosteron-dominiertes Hobby für ihre Freunde und Ehemänner sind", so Lowenstein. Die Game-Industrie habe ihre Sache bei der Kernzielgruppe der Männer zwischen 18 und 34 Jahren gut gemacht. Um zu wachsen, müsse sich die Industrie aber nun über diese Zielgruppe hinaus bewegen. Dazu sei auch ein Umdenken bei den Entwicklern von PC- und Konsolenspielen erforderlich. So sei beispielsweise eine ernste Auseinandersetzung mit Aggression und Gewalt in Actionspielen wie "Grand Theft Auto: San Andreas" wünschenswert. Das Hitgame ist eines der bestverkauften Spiele. Aber der Marktanteil dieser Spiele für Erwachsene sei mit 16 Prozent in den USA relativ gering. Die Mehrheit der Games (53 Prozent) ist für jedes Alter frei gegeben, 30 Prozent sogar für Teenager.
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