pts20051011018 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

HPV-Impfstoff GARDASIL erfolgreich gegen Zervixkarzinom

Ergebnisse beim Kongress der Infectious Diseases Society präsentiert


Brunn am Gebirge (pts018/11.10.2005/11:15) Neue Klinische Studie zeigt: Der in Entwicklung befindliche tetravalente HPV-Impfstoff GARDASIL(TM) von Sanofi Pasteur MSD/Merck verhinderte 100 Prozent der mit Humanen Papillomaviren der Typen 16 und 18 assoziierten zervikalen Präkanzerosen sowie nichtinvasiven Frühformen des Zervixkarzinoms.

Die Ergebnisse der Phase III-Studie wurden erstmals auf dem Kongress der IDSA (Infectious Diseases Society) in San Franzisko präsentiert:

GARDASIL(TM) (rekombinanter tetravalenter Impfstoff gegen Humane Papillomaviren der Typen 6, 11, 16 und 18), ein in Entwicklung befindlicher Impfstoff von Sanofi Pasteur MSD/Merck & Co., Inc. verhinderte 100 Prozent der hochgradigen zervikalen Präkanzerosen und nichtinvasiven Frühformen des Zervixkarzinoms (CIN 2/3 und AIS), die mit humanen Papillomaviren (HPV) der Typen 16 und 18 assoziiert sind. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie der Phase III. Präkanzeröse Läsionen (CIN2/3) sind die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs und deshalb geeignete klinische Endpunkte, um die Prävention des Zervixkarzinoms durch Impfung zu untersuchen.

In der placebokontrollierten Studie wurde GARDASIL(TM) bei Frauen getestet, die bei StudieneinSchluss nicht mit HPV 16 und 18 infiziert waren und die während der kompletten Impfserie infektionsfrei blieben. Der Beobachtungszeitraum ab Studienbeginn lag bei durchschnittlich zwei Jahren. Morgen werden diese Daten erstmals auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten (Infectious Diseases Society of America, IDSA) vorgestellt.

Die Studie ist Teil des laufenden Phase III-Programms für GARDASIL(TM), das weltweit über 25.000 Menschen in 33 Ländern einschließt. Merck arbeitet weiter daran, im vierten Quartal 2005 einen Zulassungsantrag für GARDASIL(TM) bei der amerikanischen Bundesbehörde (FDA) einzureichen. Im unmittelbaren Anschluss wird Sanofi Pasteur MSD die Zulassung bei der Europäischen Zulassungsbehörde (EMEA) beantragen.

Über 12.000 Frauen aus 13 Ländern - ein großer Teil davon aus Europa - nahmen an der Studie teil.

Die Phase III-Studie - genannt FUTURE* II - ist eine prospektive, randomisierte, doppel-blinde und placebokontrollierte Studie. Dabei wurden Frauen zwischen 16 und 26 Jahren per Zufall jeweils einem Dreidosenschema der Impfstoff- oder Placebogruppe zugeordnet. Am Tag eins, sowie nach zwei und sechs Monaten erhielten sie entweder den Impfstoff GARDASIL(TM) oder ein Placebo. Insgesamt wurden 12.167 Frauen aus 90 Studienzentren in Brasilien, Kolumbien, Dänemark, Finnland, Island, Mexiko, Norwegen, Peru, Polen, Singapur, Schweden, Großbritannien und USA (einschließlich Puerto Rico) zu gleichen Teilen einer der beiden Gruppen zugewiesen. Dabei erhielten 6.082 Frauen GARDASIL(TM) und 6.075 Placebo.

FUTURE II bewertete das Auftreten HPV 16/18-assoziierter Präkanzerosen, CIN (Cervicale Intraepitheliale Neoplasie) 2/3 genannt, sowie nicht-invasiver Frühformen des Zervixkarzinoms. Bei CIN 2 handelt es sich um eine mittelgradige Zervixläsion, CIN 3 repräsentiert sowohl hochgradige Läsionen als auch CIS (carcinoma in situ), den unmittelbaren Vorläufer des invasiven Plattenepithelkarzinoms. AIS bezeichnet die Frühform des Adenokarzinoms des Gebärmutterhalses. In Anlehnung an die Klassifikation der Internationalen Föderation der Gynäkologie und Geburtshilfe (International Federation of Gynecology and Obstetrics, FIGO) sind CIN 3 und AIS definiert als frühe Krebsformen im Stadium 0.

In der ersten Analyse dieser Studie wurde das Auftreten von CIN 2/3 und AIS bei Frauen untersucht, die drei Dosen GARDASIL(TM) erhalten hatten, keine wesentlichen Abweichungen vom Studienprotokoll zeigten und bis zum siebten Monat frei von HPV-Infektionen der Typen 16 und 18 waren. Die Untersuchung startete 30 Tage nach Abschluss der Impfserie und erfasste einen Nachbeobachtungszeitraum von durchschnittlich 17 Monaten nach Ende der Impfserie. In dieser Gruppe verhinderte GARDASIL(TM) 100 Prozent (p < 0,001) der Fälle hochgradiger HPV 16- und 18-assoziierter Präkanzerosen und Karzinom-Frühformen (CIN 2/3 oder AIS). In der Impfstoffgruppe (n=5.301) wurden keine Fälle von CIN 2/3 oder AIS beobachtet. Im Vergleich dazu traten in der Placebogruppe 21 Fälle (n=5.258) auf.

"Das sind die ersten entscheidenden Daten, die bestätigen, dass eine Impfung mit GARDASIL(TM) HPV-16- und 18-assoziierte Präkanzerosen sowie Krebs im Frühstadium reduziert", so Laura Koutsky, Ph. D., Studienleiterin der HPV Forschungsgruppe an der Universität Washington, Seattle.

Eine zweite Untersuchung, deren Ergebnisse ebenfalls morgen präsentiert werden, untersuchte das Auftreten von CIN 2/3 und AIS in einer breiter gefassten Gruppe von Frauen. Diese Untersuchung begann 30 Tage nach Gabe der ersten Dosis GARDASIL(TM) oder Placebo und schloss sowohl alle Frauen der ersten Untersuchungsgruppe als auch Frauen ein, die sich möglicherweise noch während der Impfserie mit HPV 16 oder 18 infiziert oder das Studienprotokoll wesentlich verletzt hatten (z. B. indem sie wichtige Nachuntersuchungen verpassten). Im Schnitt wurden diese Frauen über einen Zeitraum von zwei Jahren nachbeobachtet. In dieser Gruppe reduzierte GARDASIL(TM) das Risiko, HPV 16- und 18-assoziierte hochgradige Präkanzerosen oder Krebs im Frühstadium (CIN 2/CIN 3 oder AIS) zu entwickeln, um 97 Prozent. Verglichen mit der Placebogruppe (n=5.766), die 36 Fälle aufwies, wurde in der Impfstoffgruppe (n=5.736) nur ein Fall beobachtet.

Es gab keine Therapieabbrüche aufgrund schwerwiegender Impfstoff bedingter unerwünschter Ereignisse. Unerwünschte Ereignisse in der Impfstoffgruppe traten jedoch häufiger auf als in der Placebogruppe. Die am häufigsten beobachteten Impfstoff bedingten unerwünschten Ereignisse waren Beschwerden an der Einstichstelle.

GARDASIL(TM) wurde zur Prävention von Erkrankungen durch die HPV-Typen 16 und 18, die für 70 Prozent aller Zervixkarzinome verantwortlich sind, sowie durch die Typen 6 und 11, die 90 Prozent aller Genitalwarzen hervorrufen, entwickelt. Diese vier Typen 6, 11, 16 und 18 verursachen zudem auch eine bedeutende Anzahl niedriggradiger Zervixläsionen, die zu verdächtigen PAP-Abstrichen führen.

GARDASIL(TM) ist einer von drei Impfstoffen von Sanofi Pasteur MSD und Merck, die sich in der letzten Entwicklungsphase befinden. Im April 2005 hat Merck die FDA-Zulassung für ROTATEQ(TM), einen Impfstoff zur Prävention Rotavirus bedingter Gastroenteritiden bei Kindern, sowie für ZOSTAVAX(TM) beantragt, einer Impfung gegen Gürtelrose und die damit verbundenen post-neuralgischen Schmerzen. Sanofi Pasteur MSD hat den Antrag auf Zulassung für ROTATEQ(TM) und ZOSTAVAX(TM) im April bzw. Mai 2005 bei der EMEA eingereicht.

40 Frauen in Europa sterben täglich an Gebärmutterhalskrebs
In Europa ist Gebärmutterhalskrebs nach Brustkrebs die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache junger Frauen zwischen 15 und 44 Jahren. Bei etwa 33.500 Frauen in Europa wird jedes Jahr die Diagnose Zervixkarzinom gestellt, und 15.000 Frauen sterben jährlich am Zervixkarzinom. Das entspricht einer Todesrate von europaweit täglich 40 Frauen.

Gebärmutterhalskrebs wird durch das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht. Die Assoziation zwischen der HPV-Infektion und dem Zervixkarzinom ist stärker als die zwischen Rauchen und Lungenkrebs. Insgesamt könnten schätzungsweise 70 Prozent aller sexuell aktiven Menschen irgendwann im Laufe ihres Lebens Papillomaviren ausgesetzt sein. Genitale Infektionen mit dem HP-Virus sind sehr häufig. Humane Papillomaviren sind hoch infektiös.

Im Allgemeinen wird das Virus von selbst eliminiert oder verursacht keinerlei Symptome. Dennoch kann die Infektion mit dem Virus in einer bedeutsamen Anzahl von Fällen zu (geringgradigen) Läsionen der Zervix sowie zu äußeren genitalen Läsionen (inklusive Genitalwarzen) führen. In einigen Fällen können sich diese zu höhergradigen Läsionen oder Präkanzerosen weiterentwickeln, die schlimmstenfalls zum Zervixkarzinom führen können.

Im Jahr 1995 hat Merck eine Vereinbarung zur Genehmigung und Zusammenarbeit mit CSL Limited über die Nutzung der bei GARDASIL verwendeten Technologie geschlossen. GARDASIL ist auch Gegenstand anderer dritter Zulassungsvereinbarungen.

* Females United To Unilaterally Reduce Endo/ ecto cervical disease
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Sanofi Pasteur MSD ist das einzige Unternehmen in Europa, das sich ausschließlich der Herstellung und dem Vertrieb von Impfstoffen widmet. Sanofi Pasteur MSD kann als Gemeinschaftsunternehmen auf die Innovationen und die Erfahrungen von Sanofi Pasteur, Frankreich, und Merck, USA, zurückgreifen. Weltweit arbeiten Teams an der Entwicklung neuer Impfstoffe für Europa, die darauf zielen, den Impfschutz auf bisher nicht impfpräventable Krankheiten auszudehnen und bestehende Impfstoffe zu verbessern, um die Verträglichkeit, Wirksamkeit und Akzeptanz von Impfungen zu optimieren.

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