pte20051104004 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Scan der Fingervenen verhindert Autodiebstahl

Venenverlauf ist unfälschbar und sicherer als Fingerabdrücke


Tokyo/München (pte004/04.11.2005/06:45) Das japanische Elektronikunternehmen Hitachi http://www.hitachi.com will den Fingerabdruck als Identifikationsmerkmal durch die Venenstruktur in den Fingern ersetzen. Auf der Motor Show http://www.tokyo-motorshow.com/eng , die derzeit in Tokyo stattfindet, wurde ein Sicherheitssystem für Autos vorgestellt, das mit einem Venen-Scanner arbeitet. Bei dem Prototyp werden die Finger des Fahrers gescannt, wenn er die Tür öffnet. Das System würde den Diebstahl selbst dann vereiteln, wenn sich der Räuber den Schlüssel angeeignet hat, da die Identifikation bei jedem Öffnen der Türen erfolge, so Hitachi.

Der Sensor ist bei dieser Autoalarmanlage hinter der Türklinke angebracht. Ergreift man die Schnalle, so werden die Finger mittels Licht aus dem infrarotnahem Spektrum gescannt. Das Hämoglobin in den Venen reflektiert das Licht, wodurch ein Bild entsteht. Die Türschnalle ist dabei so konstruiert, dass sich der Finger bei jedem Scan auf derselben Position befindet. Der Scan von Venen ist laut Hitachi sicherer als jener von Fingerabdrücken. Der Venenverlauf ist bei jedem Menschen einzigartig. Manipulation schließen die Japaner nahezu aus, da sich die Merkmale im Inneren des Fingers befinden und somit für das Auge unsichtbar sind.

Das biometrische Verfahren ist am Sicherheitssektor eine Kerntechnologie des japanischen Konzerns. Seit 2000 wird an der Technologie in den Labors geforscht, einige Produkte konnten schon auf den Markt gebracht werden. So wurden im Heimatland des Unternehmens Geldautomaten mit dem Venen-Scan ausgestattet. Weiters kommt die Technik bei Zutrittssystemen und bei der Netzwerkanmeldung zur Verwendung.

Gegenüber herkömmlichen Fingerprint-Scannern, die bei einfachen Türkontrollen zum Einsatz kämen, sei der Venen-Scan um einiges sicherer, meinte Alfred Dümlein von Hitachi High Technologies Europe. "In Europa befinden sich noch keine derartigen Systeme im Einsatz", erklärt er im pressetext-Gespräch. Jedoch seien einige Kunden interessiert und würden die Technik bereits evaluieren. Aufgrund des hohen Preises der Systeme, findet man sie sinnvoller weise ausschließlich in High-Security-Bereichen. Ob das System auch bei Autos einwandfrei funktionieren wird, konnte Dümlein nicht beantworten. "Unsere Systeme kommen normalerweise im Gebäudeinneren zum Einsatz. Es ist noch zu prüfen, ob es auch der Witterung standhält", so Dümlein abschließend gegenüber pressetext.

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